von Dieter Begemann //
Das Kunstmuseum im idyllischen Ahrenshoop zeigt eine Ausstellung, die zeitgenössische Positionen der (Kunst-) Museumsarchitektur Revue passieren lässt. Ein spannendes Thema, denn seit es dezidierte Bauten zum Zeigen von Kunst gibt, läuft eine bis heute unabgeschlossene Diskussion: Wieviel Baukunst verträgt die Kunst? Wie sieht ein adäquates Bauwerk aus, das die in ihm zu zeigende Sammlung mit architektonischen Mitteln hervorhebt, nicht aber, sich zum Selbstzweck erhebend, die Kunst lediglich als Accessoire missbraucht?
Die Schau umfasst eine aussagekräftige Auswahl markanter Positionen. Und natürlich gehört dazu auch das Berliner Büro Staab Architekten, denn dieses war verantwortlich für den 2013 eröffneten modernen Museumsbau in der traditionsreichen Künstlerkolonie, der seitdem mit einer ganzen Reihe von Architekturpreisen ausgezeichnet wurde. David Chipperfield Architects, bekannt für seinen behutsamen und geschichtsbewussten Wiederaufbau des Neuen Museums in Berlin wie für den Neubau des Essener Folkwang Museums (2009), ist ebenfalls mit von der Partie. Ebenso die Berliner Kuehn Malvezzi Architects (Saarlandmuseum), Lederer Ragnarsdóttir Oei (Museum für moderne Kunst, Ravensburg) und das Büro des Spaniers Enrique Sobejano mit seinem prämierten Entwurf für ein Museum in Cordoba. Nachvollziehbar werden die einzelnen Ansätze durch eine lebendige Mischung von Zeichnungen, Fotos und dreidimensionalen Modellen: „dienende Räume“ oder doch „Kunst-Tempel“? Und das Ganze möglichst auch noch im Budget…
Baumeister für die Kunst
bis zum 18.3.2018, Kunstmuseum Ahrenshoop
Weg zum Hohen Ufer 36, D-18347 Ostseebad Ahrenshoop
Tel.: +49-38220-66790
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 3 – 6 €
www.kunstmuseum-ahrenshoop.de
Text aus der kunst:art 59
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