von Christian Corvin //
Das Bauhaus hat sich verschiedenen Lebensbereichen der Menschen im Alltag gewidmet, so dass es auch auf unser heutiges Leben noch großen Einfluss hat. Das betrifft sowohl die Architektur im Privaten und im Arbeitsumfeld als auch die Ausstattung der Häuser. Funktionalität und Platzökonomie spielen eine wichtige Rolle, aber auch grundsätzlich modernes Aussehen. Einer der maßgeblichen Protagonisten in führenden Architekturbüros war Carl Fieger (1893-1960), der zuerst Entwurfszeichner im Büro von Peter Behrens war und später auch für Walter Gropius und Adolf Meyer arbeitete.
Für Gropius arbeitete Fieger 13 Jahre lang. Über seine Arbeit für ihn kam er mit Bauhaus in Kontakt und ging schließlich mit nach Dessau. Seine bekanntesten und auch markantesten Entwürfe waren die für das Kornhaus am Ufer der Elbe (um 1930) und für sein eigenes Wohnhaus (um 1926/27). Bei seinem Wohnhaus entwarf er auch das dazu passende Interieur.
Eine besondere Begabung Fiegers war es, industrielle Materialien zu verwenden und die Bauten trotzdem individuell aussehen zu lassen. Auch in der DDR gelang ihm auf die Art, Plattenbauten zu entwerfen, die nicht nach solchen aussahen. Die Gelegenheit hatte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutschen Bauakademie Berlin (Ost), wo er den ersten Plattenbau der DDR baute.
In der Ausstellung werden originale Zeichnungen, Architekturmodelle, Möbel, Fotografien und Studierenden-Arbeiten Carl Fiegers gezeigt, die ihn – laut Veranstaltern – „als einen Gestalter, der neue Standards mit individuellem Ausdruck verband“, zeigen.
Carl Fieger. Vom Bauhaus zur Bauakademie
bis zum 31.10.2018
Stiftung Bauhaus Dessau
Gropiusallee 38
D-06846 Dessau-Roßlau
Tel.: +49-340-6508-250
Täglich 10 – 17 Uhr
Eintritt: 7,50 €, erm. 4,50 €
www.bauhaus-dessau.de
Erstveröffentlichung in kunst:art 61.