von Dieter Begemann //
In diesem Sommer nimmt das Regensburger Kunstforum Ostdeutsche Galerie die Verleihung des Lovis-Corinth-Preises 2018 an Roman Ondák zum Anlass einer umfangreichen Einzelschau des slowakischen Künstlers. Nach dem Studium in Bratislava wurde der (1966 im damals tschechoslowakischen Žilina geborene) Ondák international bekannt mit seinem ganz spezifischen Ansatz konzeptuellen Arbeitens. Der verlangte vom Betrachter schon mal genaues Hinsehen: So beispielsweise, wenn der Künstler an einem Ausstellungsgebäude einen vorhandenen Dachpfeiler verdoppelte und dabei listigerweise die Spuren zukünftigen Verfalls vorwegnahm (Wien 2015).
Im Mittelpunkt der eigens für Regensburg konzipierten Präsentation werden zwei zentrale Arbeiten stehen: Im großen Ausstellungssaal zunächst einmal „Signature“ (2014), bei der ein Fundstück, eine mechanische Schreibmaschine der Marke Remington in fünfzig Teile dergestalt zerlegt ist, dass Besucher zur imaginären Neumontage angeregt werden oder auch zur Reflexion darüber, was denn eigentlich heute noch die Spur des Originalen, der „Signatur“ eben, in der Kunst sein kann. Den zweiten Schwerpunkt macht „Observations“ aus, auf der Documenta 13 noch unvollständig zu sehen und nunmehr komplettiert. Es handelt sich dabei um ein (gefundenes) Fotobuch, dessen Darstellungen menschlicher Gestalten umarrangiert und mit neuen Bildunterschriften kommentiert werden, was zu Verfremdung und Komik führt. Dass Ondáks Schau den Titel „Based on true Events“ führt, stimmt auf die ironische Tonlage schon ein.
Roman Ondak: Based on True Events
Lovis-Corinth-Preis 2018
19.5. – 9.9.2018
Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg
Dr.-Johann-Maier-Str. 5
D-93049 Regensburg
Tel.: +49-941297140
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.kunstforum.net
Erstveröffentlichung in kunst:art 61.