Am Dienstag, 29. Januar 2019, wurde in Berlin das vollständige Programm der 69. Internationalen Filmfestspielen Berlin (Berlinale) vom 7. bis zum 17. Februar und die komplette Jury des Wettbewerbs der Presse vorgestellt. Die 69. Berlinale ist die letzte für Festivaldirektor Dieter Kosslick, der seit 2001 das Festival leitet. Ein Hauch von Abschied vermitteln bereits die diesjährigen Plakate, auf denen das Geheimnis gelüftet wird, wer in der Bären-Kampagne im Kostüm steckt. Nicht nur Kosslick verabschiedet sich: „Der gute Wieland Speck geht. Natürlich bekommst du einen goldenen Schlüsselanhänger oder eine goldene Tasse aus der Gold Edition der diesjährigen Berlinale. Du darfst wählen“, scherzte der Festivaldirektor. Speck verantwortet die Sektion Panorama und hat sich in 40 Jahren für die Gleichstellung der Geschlechter eingesetzt. Wermutstropfen für Cineasten: das Ticket kostet ab diesem Jahr mit 13 Euro einen Euro mehr. „Wir haben das nicht leichtens Herzens gemacht“, so Kosslick.
„Ich werde einmal mit meinen beiden Nachfolgern auf dem Roten Teppich sein, damit man sieht, dass wir Freunde sind“, beantwortete der scheidene Direktor die Frage nach seinen Nachfolgern Mariette Rissenbek und Carlo Chatrian.
Zu der sechsköpfigen Jury unter Präsidentin Juliette Binoche aus Frankreich gehört die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, die im vergangenen Jahr in dem von der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) unterstützten Film „In den Gängen“ nach dem Buch des Leipziger Autors Clemens Meyer in der Regie von Thomas Stuber im Wettbewerb zu erleben war. Die französische Schauspielerin Juliette Binoche war eine Lieblingskandidatin als Präsidentin der Jury vom scheidenden Berlinale-Chef: „Aber es hat immer zeitlich nicht geklappt.“ In diesem Jahr ist Juliette Binoche in dem Streifen „Celle que vous croyez“ von Safy Nebbou zu sehen, der in der Berlinael Special Gala im Zoo Palast aufgeführt wird. Am Ende der Pressekonferenz bedankte sich Dieter Kosslick bei den Medienvertretern für deren Unterstützung in seiner Amtszeit.
In diesem Jahr sind fünf von der MDM geförderte Projekte auf der Berlinale vertreten. So ist im Wettbewerb Außer Konkurrenz die internationale Produktion „Die Agentin“ mit Diane Kruger vertreten. Im Forum läuft der Dokumentarfilm „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ von Thomas Heise, der zudem für den Glashütte Original Dokumentarfilmpreis nominiert ist. In der gleichen Sektion läuft „Fortschritt im Tal der Ahnungslosen“ von Florian Kunert. Die beiden halleschen Filmemacher Florian Fischer und Johannes Krell sind mit ihrem experimentellen Dokfilm „Umbra“ im Wettbewerb der Sektion Berlinale Shorts vertreten. „My Extraordinary Summer with Tess“ von Steven Wouterlood, eine deutsch-niederländische Produktion wird in der Sektion Generation Kplus gezeigt und wurde von der MDM mit 300.000 Euro unterstützt.
Text und Fotos: Nadja Naumann