Nah am Menschen

26.10.2019 – 16.2.2020 | Kunstmuseum Solothurn

Kinder und ihre Familien in häuslichem Rahmen, ältere Damen, in Handarbeiten vertieft, dörfliche Landschaften mit ihren Bewohnern, realistische Porträts und Historien – diese Motive sind nur einige Facetten seiner heterogenen Bildgegenstände: Der Schweizer Maler Albert Anker (1831–1910) widmete sich dabei besonders ausführlich der Genremalerei, rückte den Menschen ganz nah mit seinem klar beobachtenden Blick und der prägnanten Malweise. Sein künstlerisches Spektrum reichte jedoch über die Malerei weit hinaus; neben Illustrationen und Fayencen sind von ihm vor allem Zeichnungen von brillanter Technik überliefert, sie prägten sogar seine künstlerischen Anfänge, als Kind und später, während er noch Theologie studierte. Erst 1854 mit 23 Jahren erhielt er von seinem Vater die Erlaubnis, sein Studium abzubrechen, und begann, in Paris – unter anderem bei Pierre-Auguste Renoir – Malerei zu studieren.

Erstmals wird nun sein zeichnerisches Œuvre im Kunstmuseum Solothurn mit einer Ausstellung gewürdigt; anhand dieser Werke lässt sich ein Bogen durch das Leben und Wirken des Künstlers schlagen. Den klassizistischen Zeichnungen seines Frühwerks folgen malerischere Arbeiten mit Tusche, Landschaften, die auf seinen Reisen entstanden, und zahlreiche Porträts von Kindern und alten Menschen. Das Kunstmuseum Solothurn rückt regelmäßig Schweizer Zeichner in das Zentrum seiner Ausstellungen. Cuno Amiet, Giovanni Giacometti, Otto Morach, Sophie Taeuber-Arp und Félix Vallotton wurden bereits präsentiert – und Albert Anker fügt dieser Reihe einen bereichernden Aspekt hinzu.

Albert Anker. Zeichnungen und Aquarelle
26.10.2019 – 16.2.2020
Kunstmuseum Solothurn
Werkhofstr. 30
CH-4500 Solothurn
Tel.: +41-32-6244000
Di – Fr 11 – 17 Uhr, Sa – So 10 – 17 Uhr
Eintritt frei
www.kunstmuseum-so.ch

Text: Ninja Elisa Felske
Bild: Kunstmuseum Solothurn
Erstveröffentlichung in kunst:art 70