Wenn jemand aus einer kleinen Stadt abseits des weltläufigen Wiens stammt und seine Zuneigung zu dieser Stadt damit zeigt, dass er den Städtenamen seinem Familiennamen hinzufügt, dann mag man das im Allgemeinen für provinziell halten. Doch im Speziellen sieht das schon ganz anders aus: Egon Hofmann-Linz (1884–1972) reiste sehr viel durch Europa, studierte in München, Wien und Paris und nahm doch wegen seiner Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Linz ihren Namen an. Bei einem so reiselustigem Zeitgenossen kann man wohl eher von einem Anker sprechen, als der ihm seine Heimatstadt diente. Der Vertreter der Klassischen Moderne malte gerne mit ruhigen und sanften Farben. Menschen kommen selten in seinen Kompositionen vor, es sind vor allem Landschaften, die es ihm angetan haben.
Egon Hofmann-Linz war jedoch nicht nur Künstler, auch wenn das ihm seine liebste und wichtigste Rolle war. Der Linzer war auch Erbe des Familienbetriebs „Kirchdorfer Zementwerke“, die er 1934 übernahm. Durch diese zweifache Funktion war er ein Mittler zwischen Wirtschaft und Kunst, was es ihm erlaubte, bei der Förderung wichtiger Kulturprojekte an vorderster Stelle dabei zu sein. So war es vor allem seinem Engagement zu verdanken, dass das Atelierhaus für junge Künstlerinnen und Künstler (Im Dörfl 3) entstand und bis heute eine wichtige Funktion in der Linzer Kultur einnimmt. Gerade für kleinere Städte ist es wichtig, dass die angesehenen Bürger der Stadt sich vor Ort engagieren!
Egon Hofmann-Linz. Künstler, Industrieller, Kosmopolit
24.1. – 26.4.2020
Nordico Stadtmuseum Linz
Dametzstr. 23
A-4020 Linz
Tel.: +43-732-70701901
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
Eintritt: 6,50 €, erm. 2,50 – 4,50 €
www.nordico.at
Bild: Nordico Stadtmuseum Linz
Erstveröffentlichung in kunst:art 71