1988 eröffnete Rafael Jablonka in Köln seine Galerie. 2006, als der große Künstlerboom die Hauptstadt erfasst hatte, zog auch seine Galerie nach Berlin. Knapp drei Jahre später schloss Jablonka die Niederlassung in der Rudi-Dutschke-Straße. Zwar hatten sich an die dreihundert Besucher täglich in der Ausstellung etwa von Mike Kelley gedrängt. Gekauft wurde aber so gut wie gar nichts. In Köln kaufte Jablonka – nach vielen Querelen – die unter Denkmalschutz stehende Kirche St. Anna und gestaltete sie zum Ausstellungsort um. Böhm Chapel, so heißt sie nach dem Architekten und Pritzker-Preisträger Gottfried Böhm aus den 1950er Jahren, ist, nachdem Jablonka auch die Kölner Galerie vor drei Jahren schloss, nun sein einziger Ausstellungsort in Deutschland.
Indes suchte der Sammler einen Platz für seine imposante Sammlung mit Künstlern wie Francesco Clemente, Richard Deacon, Eric Fischl, Damien Hirst, Roni Horn, Mike Kelley, Sherrie Levine, Cady Noland, Thomas Schütte, Andreas Slominski, um nur einige zu nennen. Mit 240 Arbeiten allein von Nobuyoshi Araki hat sie im vergangenen Jahr endgültig ihre Heimat in der Wiener Albertina gefunden. Neben Arakis Werk erhielt die Albertina aus der Jablonka Stiftung an die vierhundert Werke. Sie füllen eine Lücke der amerikanischen und deutschen Kunst der Albertina Sammlung. Die Werke sind zurzeit im ehemaligen Essl-Depot in Klosterneuburg gelagert, ein kleiner Teil ist in der gegenwärtigen Ausstellung My Generation zu sehen.
My Generation. Die Sammlung Jablonka
bis zum 21.2.2021
Albertina
Albertinaplatz 1
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-534830
Täglich 10 – 18 Uhr, Mi + Fr 10 – 21 Uhr
Eintritt: 16,90 €, erm. 7 – 12,90 €
www.albertina.at
Text: Dr. Milan Chlumsky
Bild: Albertina
Erstveröffentlichung in kunst:art 76