Eine aufgeladene Thematik

Bis zum 02.01.2022 | Bündner Kunstmuseum Chur

Die Sonderausstellung “LandLiebe. Kunst und Landwirtschaft“ befasst sich mit dem wohl ältesten Wirtschaftszweig der Menschheitsgeschichte. Frühe Formen der Landwirtschaft legten den Grundstein für den zielgerichteten Anbau von Nahrung und begründeten damit die Sesshaftigkeit des Menschen. Im Laufe der Kunstgeschichte wurden Darstellungen des Bauernlebens meist romantisiert, zeugten vom Leben im Einklang mit dem Kreislauf der Natur und gehörten zu zentralen Motiven aller Stile und Epochen. Damit verbunden sind tradierte Vorstellungen einer idyllischen Agrarwirtschaft, wie grasende Schafe auf sonnigen Wiesen und atmosphärische Szenerien rund um das Bauerntum.

Im Kontrast zu diesen idyllisch-mythischen Darstellungen setzt nun das Bündner Kunstmuseum dem Thema Landwirtschaft zeitgenössische Befragungen durch heutige Positionen der Kunst entgegen. Fragen zur ökonomisch optimierten Herstellung tierischer und pflanzlicher Rohstoffe, zu Bodenerosion und Überbewirtschaftung. Ohne erhobenen Zeigefinger richtet die Werkschau doch klar den Blick des Betrachtenden auf die gegenwärtig ambivalente Beziehung zwischen Mensch und Acker, welche hoch relevante Themen wie Klimagerechtigkeit und Ernährungssouveränität aufwirft. Besonnen und assoziativ gelingt der Ausstellung ein neuer Blick auf eine aufgeladene und aktuelle Thematik durch Werke von unter anderen: Korbinian Aigner, Cuno Amiet, Mirko Baselgia und Denise Bertschi. Sie wird noch bis zum 2.1.2022 im Erweiterungsbau sichtbar sein.

 

 

Landliebe. Kunst und Landwirtschaft
Bündner Kunstmuseum Chur
Bahnhofstr. 35
CH-7000 Chur
Tel.: +41-81-2572868
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
www.buendner-kunstmuseum.ch

Text: Johanna Bayram
Bild: Bündner Kunstmuseum Chur
Erstveröffentlichung in kunst:art 82