von Julia Behrens //
Mit seiner ungewöhnlichen Fassade aus geätztem Glas und seiner klaren, minimalistischen Raumstruktur reiht sich das Kunsthaus Bregenz von Architekt Peter Zumthor am Ende des 20. Jahrhunderts in die Phalanx richtungsweisender Museumsneubauten ein. Der milchig schimmernde, direkt am Bodensee gelegene Kubus absorbiert tagsüber die vom Ufer geprägten Lichtverhältnisse und lässt bei Dunkelheit seine künstliche Beleuchtung nach außen scheinen.
Nachdem das Kunsthaus Bregenz seinen preisgekrönten Schöpfer bereits zum 10-jährigen Bestehen mit einer Schau geehrt hat, lädt es Zumthor jetzt – 20 Jahre nach der Eröffnung – wieder zu einer Einzelausstellung ein.
Diesmal schafft der Schweizer Architekt in dem Gebäude synästhetisch angelegte Erlebnisräume, holt – unter dem Motto „Dear to me“ – Musik, Literatur und Kunst in „sein“ Haus, die ihm selbst lieb und teuer sind.
Das Erdgeschoss verwandelt er in einen mit Teppichen und Möbeln farbig gestalteten Veranstaltungssaal, wo Konzerte, Lesungen und Gespräche stattfinden, während er im ersten Stock Fotos von Hélène Binet mit einer großen Spieluhr kombiniert, die eine sphärische Komposition von Olga Neuwirth erklingen lässt.
Seiner Faszination für Literatur verleiht Zumthor mit einer großen Bibliothek im dritten Stock Ausdruck und im obersten Geschoss lädt er schließlich in einen filigranen „Garten“ ein, der von den Künstlern Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger aus natürlich gewachsenen und künstlichen Fundstücken geschaffen wurde.
Peter Zumthor
bis zum 7.1.2018, Kunsthaus Bregenz
Karl-Tizian-Platz, A-6900 Bregenz
Tel.: +43-5574-485940
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 7 €
www.kunsthaus-bregenz.at
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