Noch nichts ist erledigt!

15.10.2021 – 16.1.2022 | Schirn Kunsthalle Frankfurt

Nein, bis zur Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen in den USA ist es noch ein weiter Weg. Doch es hat sich in den vergangenen Jahren einiges geändert. Ob daran eher Barack Obama seinen Verdienst hat, der Grenzen überwunden hat, oder ob es nicht vielleicht sogar eine Gegenwehr gegen Donald Trump ist, gegen den sich auch viele junge Weiße mit den Schwarzen in den USA verbrüdert haben? Möglicherweise ist es auch nur der Lauf der Zeit … Und doch, wenn Amanda Gorman die Amerikaner und die ganze Welt zur Inauguration Bidens‘ berührt, dann ist das von Wert. Und auch eine Künstlerin wie Kara Walker, die in ihren Bildern an Klarheit und an Deutlichkeit nichts vermissen lässt … Es hat sich zum Glück etwas verbessert in den Staaten!

Kara Walker (* 1969) bespielt nun die Schirn in Frankfurt mit 650 Arbeiten aus ihrem eigenen Archiv. Mit ihren wandfüllenden Scherenschnitten, die provokativ und eindrücklich Rassismus, Sexismus, Unterdrückung und Gewalt in den Fokus nehmen, hat sie auf sich aufmerksam gemacht. Mit Scherenschnitt und auch mit anderen Stilen und Techniken ist sie grandios. Sie ist drastisch, lässt nicht locker und macht auf Themen aufmerksam, die teils historisch sind, teils hochaktuell und brisant. Sie ist der sprichwörtliche Stachel im Fleisch der USA, der dafür sorgt, dass auch auf dem Gebiet der Kultur und Kunst niemand auf die Idee kommt, zu denken, die Arbeit sei bereits erledigt. Neben ihren Papierarbeiten ist in der Schirn auch eine Auswahl ihrer Filme zu sehen.

 

 

Kara Walker. A Black Hole is Everything a Star Longs to be
15.10.2021 – 16.1.2022
Schirn Kunsthalle Frankfurt
Römerberg
D-60311 Frankfurt
Tel.: +49-69-2998820
Di – So 10 – 19 Uhr, Mi + Do 10 – 22 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 8 €
www.schirn.de

Text: Christian Corvin
Bild: Schirn Kunsthalle Frankfurt
Erstveröffentlichung in kunst:art 82