Die Gründung vieler städtischer Museen in Deutschland ging auf die Schenkungen privater Sammler im 19. Jahrhundert zurück. Gerade zu Beginn waren öffentliche Museen noch rar gesät, so dass die Mäzene ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger an den eigenen Schätzen teilhaben lassen und damit zu deren Bildung und Erbauung beitragen wollten.
Auch der Trierer Richter und Gerichtspräsident Job Hermes hatte diesen aufklärerischen Gedanken, als er sich 1831 entschloss, seiner Heimatstadt den „Anfang einer Kunstsammlung und einer Gemäldegalerie zu schenken, damit öffentliche Anstalten können gebildet werden, wie in anderen glücklicheren Städten … schon geschehen.“
Tatsächlich bildete die Überlassung von 2349 Gemälden und Objekten das Sammlungsfundament des Stadtmuseums, das allerdings erst 1904 gegründet wurde und nach 1945 dann in den ehemaligen Simeonstift neben der Porta Nigra einzog.
Unmittelbar nach der Schenkung gelangten die kostbaren, vor allem aus dem sakralen Kontext stammenden Gemälde, Alabasterreliefs und kunsthandwerklichen Erzeugnisse, Holzstiche und Antiken in die Stadtbibliothek und wurden dort in Form eines „Stadt-Trierischen Altertumskabinetts“ präsentiert.
Heute sind die Exponate im Stadtmuseum über mehrere Bereiche verteilt, doch jetzt finden sie in der vor Ort gezeigten Sonderausstellung „Die Schenkung Hermes als Geburtsstunde des Museums“ wieder zusammen.
Die Schenkung Hermes als Geburtsstunde des Museums
bis zum 20.3.2022
Stadtmuseum Simeonstift Trier
Simeonstiftplatz 1
D-54290 Trier
Tel.: +49-651-7181459
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 5,50 €, erm. 4 €
www.museum-trier.de
Text: Dr. Julia Behrens
Bild: Stadtmuseum Simeonstift Trier
Erstveröffentlichung in kunst:art 82