Kunst als Waffe

bis zum 24.4.2022 | Kunsthalle Mannheim

Haben die Anschläge vom 11. September in New York und Washington etwas mit den Anschlägen des NSU, dieser sich selbst als Nationalsozialistischen Untergrund bezeichnenden Terrorgruppe, in Deutschland etwas gemeinsam? Oder die Französische Revolution im ausgehenden 18. Jahrhundert mit der versuchten Revolution durch die RAF in Deutschland knapp zweihundert Jahre später? Auf jeden Fall sind sie alle Beispiele für Formen politisch motivierter Gewalt. Und alle haben ihren Widerhall in der Kunst gefunden, Kunstschaffende durch die Jahrhunderte und in unterschiedlichsten Regionen vor Herausforderungen gestellt.

Anlässe dazu fehlen nie, dieses Thema bleibt leider laufend aktuell. Entsprechend uferlos erscheint es selbst im ausgewählten Zeitraum von nur etwas mehr als zwei Jahrhunderten. Historische und aktuelle Beispiele werden in Mannheim daher in Kuben und Sektionen entlang des Zeitstrahls und anhand der Themen aufgeteilt. Zwischen ihnen kann verglichen und können Bezüge hergestellt werden. Wie werden Terror und Gewalt dargestellt? Inwieweit werden sie durch Darstellungen gesteuert oder überhaupt erst erzeugt? Bei allen historischen und sozialen Fragestellungen sind die Arbeiten auch rein kunsthistorisch spannend. In ein und derselben Ausstellung lassen sich Werke von Gerhard Richter und Édouard Manet ebenso wie jene von Jüngeren und weniger Prominenten nebeneinander erleben. Ein spannender Querschnitt also anhand eines Themas, das in jedem Falle monströs in jeder Hinsicht bleiben wird.

 

 

 

 

Mindbombs. Visuelle Kulturen politischer Gewalt
bis zum 24.4.2022
Kunsthalle Mannheim
Friedrichsplatz 4
D-68165 Mannheim
Tel.: +49-621-2936423
Di – So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 10 €
www.kuma.art

Text: Jan Bykowski
Bild: Kunsthalle Mannheim
Erstveröffentlichung in kunst:art 82

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