Gruppenausstellung

10.11.2022 – 1.5.2023 | Kunsthalle Wien Karlsplatz

Eigentlich will man heute am liebsten nur noch bedient werden, aber selbst nicht dienen. Ein Umstand, der die Arbeitswelt von heute zunehmend in Bedrängnis bringt. Es fehlt an Fachkräften und die Jugend will lieber erfolgreicher YouTuber werden als Heizungsmonteur oder Krankenschwester. Doch auf der anderen Seite ist man daran interessiert, Arbeitskräfte einzusparen. Die internationale Gruppenausstellung „Einstweilen wird es Mittag“ untersucht die zentrale Rolle von Arbeit in zwei Sichtweisen: zum einen das linke emanzipatorische Projekt, das ein bedingungsloses Grundeinkommen bei Arbeitslosigkeit fordert, und zum anderen die Reproduktion und Ideologie des Kapitalismus, die auf die Automatisierung von Arbeit in der Industrie setzt, um Personalkosten zu sparen.

Fokussiert ist die Schau auf die Geschichte und Gegenwart der Stadt Wien, die von hier aus den Blick auf die internationale Situation richtet. Beleuchtet werden dabei auch die gesellschaftlichen Umbrüche in der Arbeitswelt, die von großer Armut im Zeitalter der Industrialisierung zeugen, bis hin zu unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft. Gezeigt werden Forschungsarbeiten, dokumentarische und Unterrichtsmaterialien sowie neu entwickelte und ältere künstlerische Arbeiten. Es stellt sich einem dabei automatisch die Frage, wie die Zukunft aussehen wird. Denn durch die aktuelle politische Lage kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass der gesellschaftliche Wohlstand und soziale Leistungen in Gefahr sind.

Einstweilen wird es Mittag
10.11.2022 – 1.5.2023
Kunsthalle Wien Karlsplatz
Treitlstr. 2
A-1040 Wien
Tel.: +43-1-521890
Di – So 11 – 19 Uhr, Do 11 – 21 Uhr
Eintritt frei
www.kunsthallewien.at

Text: Nadja Naumann
Bild: Kunsthalle Wien Karlsplatz
Erstveröffentlichung in kunst:art 88