„Kultur gehört mitten ins Leben!“, das war zentrale Credo des Unternehmers und Mäzens Charles Vögele, das bis heute für die 1998 von ihm und seiner Frau Agnes begründete Stiftung leitend ist. Was könnte also näher liegen, als das neueste Ausstellungsprojekt dem für die meisten Menschen so wichtigen Thema Familie zu widmen? Das Umfeld der Familie bestimmt unsere Kindheit, aber nicht weniger definiert sich der Erwachsene im familiären Beziehungsnetz. Die Kategorien von Liebe, Unterstützung, Vertrauen beleuchtet „doing family“, aber auch die Schattenzeiten der Enttäuschung und Belastung, bis hin zu den sprichwörtlich gewordenen toxischen Verhältnissen.
„Familie“, der Begriff allein hat freilich heute schon einen etwas traditionellen Klang: Neue Formen des Zusammenlebens haben sich in jüngerer Zeit etabliert, an die Stelle der Herkunftsfamilie ist der frei gewählte Verbund getreten. Nur Gewinn oder auch ein Verlust für die betreffenden Individuen? Schwer zu sagen, aber gerade um solch offene Fragen geht es „doing family“. Die von Beat Gugger kuratierte Ausstellung beleuchtet Herausforderungen und Einflüsse, die heute das Familienleben prägen. Sie tut das mit Werken aktueller bildender Kunst, aber ein derart komplexes Thema legt auch andere Zugänge nahe: Zeugnisse der populären Kultur, wissenschaftliche Beiträge und, nicht zu vergessen, szenische Hörspielinstallationen, die das Eintauchen in den familiären Kosmos des Glücks (oder des Frusts) ermöglichen.
doing family
15.11.2022 – 19.3.2023
Vögele Kultur Zentrum
Gwattstr. 14
CH-8808 Pfäffikon SZ
Tel.: +41-55-4161111
Di – So 11 – 17 Uhr, Do 11 – 20 Uhr
Eintritt: 14 CHF, erm. 10 CHF
www.voegelekultur.ch
Text: Dieter Begemann
Bild: Vögele Kultur Zentrum
Erstveröffentlichung in kunst:art 88