Welch passender Termin ist für die Eröffnung der Ausstellung „Yasmeen Lari. Architektur für die Zukunft“ mit dem Weltfrauentag am 8. März angesetzt. Denn in ihrem Beruf als Architektin ist Yasmeen Lari (* 1941), in einer allerorts männerdominierten Branche, in Pakistan eine Koryphäe. So stellen die von der Architektin konzipierten Bauten eine gelungene Symbiose aus Nachhaltigkeit und Berücksichtigung dessen dar, wie Wohn- und Lebensraum konzipiert sein müssen, um zur optimalen Nutzung geeignet zu sein, besonders für die Arbeit in und vor dem Haus. Laris Zugang zur Schaffung von Bauwerken resultiert aus dem Anspruch, sozial und umweltgerecht zu bauen. Darüber hinaus spielt für sie der Denkmalschutz eine bedeutende Rolle, denn so bleibt in ihren Augen die Geschichte ihres Landes auch gewahrt. Ermöglicht wird diese visionäre Architektur unter anderem durch die Stiftung Heritage Foundation Pakistan, der Lari vorsitzt.
Durch die Nutzung von Kalk, Lehm und weiteren lokalen Materialen ist der Bau zum Beispiel von Wohnsiedlungen für bis zu 13.000 Menschen finanziell umsetzbar. Hinzu kommt, dass die Menschen vor Ort sich so unter Anleitung einen Lebensraum schaffen und gestalten können, der noch dazu ökologisch ist. Die heimische Bevölkerung kennt die Bedürfnisse beim Überleben in einer von Hochwasser und Erdbeben geprägten Umgebung. Berücksichtigt man jene Künstler wie Mies van der Rohe und Hassan Fathy, die Lari inspirierten, so wundert die pragmatische und respektvolle Herangehensweise der Künstlerin an ihre Werke keineswegs.
Yasmeen Lari. Architektur für die Zukunft
9.3. –16.8.2023
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1
A-1070 Wien
Tel.: +43-1-5223115
Täglich 10 – 19 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 7 €
www.azw.at
Text: Margarethe Nießen
Bild: Architekturzentrum Wien
Erstveröffentlichung in kunst:art 90