Reena Saini Kallat im Kunstmuseum Thun
Reena Saini Kallat widmet sich in ihren Arbeiten sowohl geografischen Verhältnissen und deren Einfluss auf das Leben der Menschen, als auch dem Verhältnis der Menschen untereinander. So verwendet sie in ihren Arbeiten vorzugsweise Draht, der als Synonym für Trennendes steht (Zäune), aber auch für Verbindendes verwendet werden kann, da Energie und Telefonate durch ihn laufen können. In der Werkgruppe „Siamese Trees“ (2018–19) verwendet Kallat geflochtenen Elektrodraht als Sinnbild einer „grünen Lunge“, da Draht ein leitendes Medium ist und in dieser Hinsicht symbolisch für Adern steht.
Die indische Künstlerin Reena Saini Kallat kam 1973 in Delhi zur Welt und studierte bis 1996 Malerei in Mumbai, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet. Seit ihrem Abschluss hat sie weltweit Einzelausstellungen und Gruppenausstellungen an den bekanntesten Museen vorzuweisen. Auch deshalb gilt sie als eine der wichtigsten indischen Künstlerinnen der Gegenwart.
Das Kunstmuseum Thun zeigt Kallats erste Einzelausstellung in der Schweiz. Gezeigt wird neben den großen Werkgruppen „Siamese Trees“ und „Hyphenated Lives“ (2014) eine Neuinterpretation der Installation „Woven Chronicles“. Die Arbeit, so die Künstlerin Reena Saini Kallat, „verdeutlicht den Einfluss der Menschen auf die Umwelt […]. Der Süden schneidet hier relativ gut ab, während der Fussabdruck des Globalen Nordens deutlich größer ist als seine Biokapazität.“
Reena Saini Kallat. Deep Rivers Run Quiet
10.6. – 3.9.2023
Kunstmuseum Thun
Thunerhof
Hofstettenstr. 14
CH-3602 Thun
Tel.: +41-33-2258420
Di – So 10 – 17 Uhr, Mi 10 – 19 Uhr
Eintritt: 10 CHF, erm. 8 CHF
www.kunstmuseumthun.ch
Text: Christian Corvin
Bild: Kunstmuseum Thun
Erstveröffentlichung in kunst:art 92
