Johann Bernhard Fischer in Salzburg
Mit dem Namen Johann Bernhard Fischer von Erlach verbindet man prachtvolle Barockbauten wie die Kollegienkirche in Salzburg oder die Karlskirche in Wien. Doch der Lebensweg des Grazer Architekten begann in Rom, wo er eine Ausbildung zum Bildhauer absolvierte. Nachdem Fischer unzufrieden über die Arbeit an der Dreifaltigkeitssäule in Wien war, widmete er sein Leben der Architektur. Nach einigen Bauprojekten, unter anderem auch für Leopold I., gelangte Fischer von Erlach nach Salzburg, wo unter seiner Leitung zwischen 1693 und 1699 fünf Kirchen und weitere Gebäude gebaut wurden, welche den Schwerpunkt der Ausstellung darstellen.
1698 endete langsam seine Zeit in Salzburg und er gelangte nach Wien, wo er 1705 „Oberinspektor sämtlicher Hof- und Lustgebäude“ wurde und auch sein Hauptwerk, die Karlskirche, errichtete. 1721 veröffentlichte Fischer sein architekturtheoretisches Hauptwerk, eine Sammlung von Kupferstichen bedeutsamer Bauwerke seit der Antike, an dem Fischer laut eigenen Angaben 16 Jahre gearbeitet hat. Das Salzburgmuseum und das Wienmuseum haben den 300. Todestag von Fischer zum Anlass genommen, in einer Zusammenarbeit nochmals die vielfältigen und faszinierenden Werke in einer groß angelegten Ausstellung zu präsentieren. Der Künstler Werner Feiersinger wird diese Ausstellung ergänzen, indem er mit seinen Werken wie Zeichnungen, Stichen, Gemälden, Modellen und Fotografien anschaulich den Aktualitätsbezug vermittelt und Fischers Architektur aus der Sicht eines Bildhauers inszeniert.
Fischer von Erlach. Baumeister des Barock
bis zum 8.10.2023
Neue Residenz
Kunsthalle
Mozartplatz 1
A-5010 Salzburg
Tel.: +43-662-620808700
Mo – So 9 – 17 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 4 €
www.salzburgmuseum.at
Text: Jonas Gerwens
Bild: Neue Residenz
Erstveröffentlichung in kunst:art 92