Von der Straße für die Straße

bis zum 28.1.2024 | Fondation Beyeler

Er gilt als der Rousseau des Ostens und als einer der bedeutendsten Maler Naiver Kunst. Niko Pirosmani malte von der Straße für die Straße. 1862 wurde er in eine georgische Bauernfamilie in ärmliche Verhältnisse geboren. Das Malen brachte er sich selbst bei. Er verdiente damit dann auch ab 1901 seinen Lebensunterhalt, als er die Firma, die er mitgegründet hatte, verließ und obdachlos im Bahnhofsviertel von Tiflis lebte. Anschließend schlug er sich auf der Straße durch Gelegenheitsarbeiten durch und tauschte seine Gemälde gegen Essen oder einen warmen Schlafplatz. Seine Werke malte er je nach finanzieller Lage mit Öl auf Leinwand oder Karton. Sie behandelten alltägliche Themen von der Straße, aber auch georgische Landschaften oder Tiere. Bezeichnend für seine Werke ist, dass er diese auf das Wesentliche reduzierte, wodurch oft der Hintergrund schwarz ist und er keinen Strich zu viel setzte. Obwohl er bereits zu seinen Lebzeiten unter anderem 1912 von Ilja Zdanevič entdeckt wurde und anschließend auch seine Werke in Moskau und Tiflis ausgestellt wurden, verstarb er 1918 durch Unterernährung und Leberversagen in einem Keller.

Bekannt wurde Pirosmani erst nach seinem Tod. Er gilt heute als einer der wichtigsten Künstler der Naiven Malerei. Die Fondation Beyeler führt nun mit der bisher international bedeutendsten Ausstellung in die Welt von Pirosmani ein. Gezeigt werden in Kooperation mit dem georgischen Nationalmuseum rund fünfzig Hauptwerke des Künstlers.

Niko Pirosmani
bis zum 28.1.2024
Fondation Beyeler
Baselstr. 101
CH-4125 Riehen/Basel
Tel.: +41-61-6459700
Mo – So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr, Fr 10 – 21 Uhr
Eintritt: 25 CHF, erm. 20 CHF
www.fondationbeyeler.ch

Text: Jonas Gerwens
Bild: Fondation Beyeler
Erstveröffentlichung in kunst:art 94