Porträts
Der Mensch ist von jeher das interessanteste Objekt in der Kunst und mit am spannendsten ist das Gesicht. Jedem Menschen steht etwas sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben. Sind wir glücklich, dann schauen wir zufrieden aus. Sind wir unglücklich, dann haben wir manchmal das Gefühl, in einem Mal um Jahre gealtert zu sein. Ebenso spielt das Alter eine Rolle. Seit den frühen 80er-Jahren wird Kreativität im Kunsthaus Kannen gefördert, das auf dem Alexianer Campus liegt, der zu einem weit vernetzten Kliniknetz aus Fachkliniken für Psychiatrie und Psychotherapie gehört. Entstanden ist das Kunsthaus, um künstlerisch begabte Langzeitpatienten zu fördern und das mit Erfolg.
Das Kunsthaus Kannen hat für seine Ausstellung ausschließlich Werke aus den eigenen Beständen ausgesucht. Das Ergebnis ist ebenso spannend wie sehr verblüffend. Rund neunzig Arbeiten – Zeichnungen, malerische Arbeiten und Keramiken – zeigen die Vielfalt in der Darstellung von Gesichtern, denn jedes ist einzigartig und einmalig. Werke von 17 Künstlern zeigen, wie unterschiedlich die Darstellung eines Gesichtes sein kann. Sie reicht von naturalistisch bis hin zu abstrakten Zügen. Interessant sind die Keramiken von Nicole Szlachetka. Die Künstlerin, Jahrgang 1981, kommt seit 2015 regelmäßig ins Kunsthaus und hat den Ton für sich entdeckt. Insbesondere ihre einzigartigen Köpfe sind ein Markenzeichen der Autodidaktin. Ihre witzigen Büsten lassen sich nicht nur von außen betrachten, sondern sie haben auch ein Innenleben.
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14.4. – 6.10.2024
Kunsthaus Kannen
Alexianerweg 9
D-48163 Münster
Tel.: +49-2501-96620560
Di – So 13 – 17 Uhr
Eintritt frei
www.kunsthaus-kannen.de
Text: Nadja Naumann
Bild: Kunsthaus Kannen
Erstveröffentlichung in kunst:art 97