Ali Eslami erhält Cremer-Preis in Münster

14.6. – 8.12.2024 | LWL-Museum für Kunst und Kultur

Ali Eslami, Line of Sight, 2023

Virtual Reality Video

Blauer Himmel, Lehmwände und Labyrinth, rote Kugeln und klirrende Geräusche: Wie in einem
Computerspiel bewegt man sich durch die offenen, orientalisch gestalteten Räume der Arbeit „Homa’s
Phantom“ von Ali Eslami (* 1991). Der iranische Künstler, der in seiner Heimat ein Bachelor-Studium im
Bauingenieurswesen abgeschlossen und später als Stipendiat an der Rijksakademie in Amsterdam
Kunst studiert hat, ist in seinen Arbeiten ausschließlich virtuell unterwegs. In aufwendig inszenierten, oft
interaktiv angelegten Videos verschränkt er die Techniken und räumlichen Strukturen der Gaming-Welt
mit Film und Sprache.

Mitte Juni wurde der in Amsterdam lebende Künstler nun mit dem Cremer-Preis des LWL-Museums für
Kunst und Kultur in Münster ausgezeichnet. „Line of Sight“, der Titel der dazu gehörigen Ausstellung,
geht auf ein assoziatives Werk zurück, das Eslami 2023 schuf und nun in Münster präsentiert. Darin
knüpft der KI-begeisterte Medienexperte ein dichtes Geflecht aus kulturellen Bezügen zu Literatur und
Musik, visuellen Anleihen aus konkreten Datensätzen und VR, sowie dazwischengeblendeten
Naturaufnahmen. „Immer wieder kreist der Künstler um die Frage, wie virtuelle Welten in Zukunft
aussehen müssten, wenn Menschen in ihnen leben würden,“ heißt es dazu im Begleittext. Schließlich
dient die Erfindung neuer digitaler Räume und Realitäten immer auch ein Stück weit der eigenen
Verortung in der Wirklichkeit.

Ali Eslami. Line of Sight
14.6. – 8.12.2024
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10
D-48143 Münster
Tel.: +49-251-5907201
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 4,50 €
www.lwl-museum-kunst-kultur.de

Text: Dr. Julia Behrens
Bild: LWL-Museum für Kunst und Kultur
Erstveröffentlichung in kunst:art 98