Worpswede feiert Paula Modersohn-Becker

29.6.2025 – 18.1.2026 | Die Große Kunstschau

Clara Rilke-Westhoff, Landschaft bei Fischerhude, 1953

Farben Norddeutschlands

Der Museumsverbund Worpswede feiert den 150. Geburtstag von Paula Modersohn-Becker mit einer großen Retrospektive. Vor 125 Jahren, am 12. August 1900, hatte Paula Modersohn-Becker mit ihrer Künstlerfreundin Clara Westhoff beschlossen, lautstark für ihre Kunst (und die ihrer Worpsweder Freunde) um Aufmerksamkeit zu werben. Sie kletterten mittags die Stufen der Zionskirche hoch und begannen, die Glocken läuten zu lassen. Was sie nicht wussten – ein Geläut um die Uhrzeit bedeutete eigentlich Feueralarm. Sowohl Clara Westhoff – die Bildhauerin und Malerin – als auch Paula Modersohn-Becker haben darunter gelitten, dass ihre künstlerischen Arbeiten kaum ein Echo bei den Dorfbewohnern fanden, obwohl sie diese häufig porträtierten. Beide wussten jedoch, dass in dieser Gegend unweit von Bremen vor allem Armut herrschte.

Paula Modersohn war ihrem Kunstlehrer – zunächst Fritz Mackensen – gerne hierher gefolgt, stellte aber gegen Ende 1898 fest, dass sie eine andere Entwicklung vorhatte: die Vereinfachung der Form und der Verwendung der Farbe. Diese verfolgte sie dann konsequent in ihren etwa 750 Gemälden und etwa 1.500 Zeichnungen. Die Heirat mit dem Worpsweder Maler Otto Modersohn folgte 1901. Seine ursprüngliche Begeisterung kühlte drei Jahre später sichtlich ab. Er begriff nie, dass ihre Kunst die Grundlagen der Moderne mitbegründete, obgleich ihr nicht viel Zeit blieb. Mit nur 31 Jahren starb Paula Modersohn-Becker nach einer Embolie.

Paula Modersohn-Becker und ihre Weggefährtinnen
29.6.2025 – 18.1.2026
Die Große Kunstschau
Lindenallee 5
D-27726 Worpswede
Tel.: +49-152-57973258
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 6 €
www.worpswede-museen.de