Zoo und Moderne im Franz Marc Museum

bis zum 9.11.2025 | Franz Marc Museum

Gabriel von Max, Affen als Kunstrichter o.J.

Wacher Blick

Die Geschichte des Zoos ist jahrtausendealt. Schon den Römern diente der Tiergarten zur Unterhaltung. Lange Zeit den herrschenden Klassen vorbehalten, war er auch ein Zeichen von Macht und Reichtum. Im 19. Jahrhundert dann entstanden Zoos, die für die breite Öffentlichkeit zugänglich waren – zur Erholung ebenso wie zur naturkundlichen Bildung. Um 1900 wurde der Zoo auch zur Motivquelle für die Künstler der Moderne, die nach neuer Inspiration suchten und im Tiergarten fündig wurden, dem Ort der domestizierten Natur, der gleichzeitig mit Exotik verbunden war. Rilke schrieb um die Jahrhundertwende sein großes Gedicht über den müde gewordenen Panther hinter tausend Stäben.

Den zoologischen Gärten in der bildenden Kunst geht nun erstmals das Franz Marc Museum mit einer schön konzipierten Ausstellung auf den Grund. Welch besseren Ort könnte es dafür geben als dieses Museum, das dem früh verstorbenen Franz Marc gewidmet ist, der für seine farbenfrohen Tierbilder gepriesen wurde. Es trug für die Ausstellung 170 Arbeiten von rund 50 Künstlerinnen und Künstlern zusammen, darunter Paul Klee, August Macke und Oskar Kokoschka. Die Zoos und Tierparks waren nicht nur Orte der Freizeit, sondern auch Impulsgeber vieler verschiedener Emotionen, wo das Tier nicht nur als unsensibles emotionsloses Wesen apostrophiert wurde. Im Gegenteil, für Künstler wie Franz Marc oder René Sintenis wurden sie zu Orten künstlerischer Impulse, die eine neue Emotionalität begründeten, ähnlich jener, die Eugène Delacroix in Frankreich inspirierte.

Die Moderne im Zoo
bis zum 9.11.2025
Franz Marc Museum
Franz Marc Park 8–10
D-82431 Kochel am See
Tel.: +49-8851-924880
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 11 €, erm. 6 €
www.franz-marc-museum.de