Karl Hartung in der Herbert Gerisch Stiftung
“Plastik ist Form, nichts als das”, hieß das Credo des deutschen Bildhauers Karl Hartung (1908–1967), der heute als einer der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsmoderne gilt und dem die Herbert Gerisch-Stiftung in Neumünster derzeit seine größte Retrospektive mit Arbeiten aus seinem grafischen und plastischen Schaffen ausrichtet. Herausgekommen ist dabei eine dem Künstler gewidmete Hommage mit einer persönlichen Auswahl von Lieblingswerken der Stifter-Familie Gerisch-Hölk, die alle Innen- und Außenbereiche des großflächigen Stiftungsgeländes für das skulpturale Werk im Spannungsfeld von Abstraktion und Figuration mit einbezieht.
Zu sehen ist Hartungs in der Formensprache stringentes Œuvre und auch ein vielfältig in Motiv und Ausdruck variierendes Werk. Von Metamorphosen der menschlichen, tierischen und vegetativen Welt erzählt diese Ausstellung ebenso wie von Kriegsdarstellungen in der Figuration bis hin zur rein abstrakten Formsprache, in stetig wechselndem Material umgesetzt. Großplastiken und Außenplastiken Hartungs liefern hier einen spannenden Dialog mit den zeitgenössischen Plastiken weiterer bedeutender Künstler im Gerisch-Skulpturenpark. Die derzeitige Ausstellung soll Hartungs künstlerischen Weg über 40 Jahre nachzeichnen. Eine Fülle von Skulpturen, teils noch nie gezeigte Zeichnungen und Ölbilder geben hier einen umfassenden Einblick in das Leben und Werk des Künstlers von den 1930er-Jahren bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1967.
Reine Formsache. Hommage an Karl Hartung
16.7. – 17.12.2023
Herbert Gerisch-Stiftung
Brachenfelder Str. 69
D-24536 Neumünster
Tel.: +49-4321-555120
Mi – So 12 – 18 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 5 €
www.gerisch-stiftung.de
Text: Sebastian C. Strenger
Bild: Herbert Gerisch-Stiftung
Erstveröffentlichung in kunst:art 92