
Krieg und Frieden
Die in Österreich geborene und in Berlin lebende Konzeptkünstlerin, Autorin und Verlegerin Ariane Müller bezieht sich auf ihre tiefe Frustration in Bezug auf „den Schatten“, den der Krieg auf ihr Leben wirft, vom Krieg im ehemaligen Jugoslawien über den Irak-Krieg bis hin zur russischen Invasion in der Ukraine. Die Ausstellung ist in zwei Bereiche unterteilt, die sie jeweils mit Krieg und Frieden in Verbindung bringt. Der Teil der Ausstellung, der den Krieg darstellt, besteht hauptsächlich aus großformatigen Gemälden von Bäumen und Landschaften, die sie lose an Werke von Paul Cézanne und dem frühen Künstler der Qing-Dynastie Shi Tao angelehnt hat. Im Gegensatz zu diesen traumhaften Leinwänden, die Sprachlosigkeit und Isolation symbolisieren, hat Müller in dem Teil der Ausstellung, der den Frieden darstellt, einen dichten Wald aus stark gefalteten weißen Leinwänden aufgestellt, auf die kurze Videos projiziert werden, die Müller zwischen 1988 und 2023 erstellt hat.
In der Ausstellung liegen das Magazin „Starship“ und der Roman über ihre Erfahrungen in Afrika zur Ansicht aus (sie lebte im Rahmen ihrer Tätigkeit als Delegierte der Vereinten Nationen jahrelang mit Unterbrechungen in Kenia), die beide von einem ihrer verschiedenen Kollektivprojekte selbst herausgegeben wurden. Die Frage, was Kunst in einer krisengeschüttelten Welt bewirken kann, zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung, denn „der Krieg ist in uns eingeflossen, so wie wir in den Krieg eingeflossen sind“.
Ariane Mueller. Fische sind ins Meer gefaltet wie das Meer in die Fische
29.05.-31.8.2025
Wiener Secession
Friedrichstr. 12
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-5875307
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 7,50-10 €
www.secession.at
Text: Dr. Renée Gadsden
Bild: Wiener Secession
Erstveröffentlichung in kunst:art 104