Als textile Kunst fristen gewirkte Bildteppiche ein Dasein zwischen den klassischen Kunstgattungen. Sie hängen an den Wänden wie Gemälde, sind aufgrund ihrer Materialität und ursprünglichen Funktion aber auch Kunstgewerbe und Handwerkskunst. Die Bildwirkerei gehört zu den ältesten künstlerischen Techniken der Menschheit. Material und Herstellungsweise sind seit Jahrhunderten fast dieselben: Der Entwurf – meist in Form eines Kartons – wird an einem Webstuhl ins Textile umgesetzt.
1962 fand in Lausanne in der Schweiz die erste Tapisserie-Biennale statt, die die Kunst der Bildteppiche zurück ins Bewusstsein der Kunstöffentlichkeit brachte. Schon seit den 1920er Jahren hatten berühmte Maler wie Picasso, Matisse und Miró wieder zunehmend Entwürfe für Bildteppiche gemacht, das Bauhaus etablierte eine eigene Werkstatt für Weberei.
Für die Sammlung des Landesmuseums wurden in den 1960er und1970er Jahren zahlreiche Bildteppiche angekauft oder bei Künstlern in Auftrag gegeben. Nach Jahrzehnten im Depot wird eine Auswahl dieser in ihrer Stofflichkeit und Struktur faszinierenden Objekte im Rahmen der Kabinettschau im Prinzenpalais wiederentdeckt.
Text: Landesmuseum Oldenburg | Foto: Landesmuseum Oldenburg
Externer Link: Landesmuseum Oldenburg
e
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.