von Paula Wunderlich //
Die 1965 im französischen Verdun geborene Nicole Eisenman ist mit ihrem komplexen Bilderkosmos von September bis November zu Gast in der Wiener Secession. Ihr Bildstil ist eigensinnig und doch oder gerade deshalb unverkennbar: Einem ausgeprägten Eklektizismus verschrieben, der sich an Elementen aus der Renaissance und des Klassizismus’ über die Moderne bis hin zu neuzeitlichen Tendenzen bedient, kreiert Eisenman ihre figurativen Arbeiten. Ihre narrativen Werke zehren stets von einer tieferliegenden, psychologischen Ebene, die der Betrachter zu decodieren hat. Oft farbintensiv und mit markanten, holzschnittartigen Formen und einer klaren Motivreduzierung spielt sie wiederum mit expressionistischen Charakteristika.
Die Reminiszenzen auf Künstlerpersönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts sind oft ebenso unverkennbar: Picasso, Munch, Magritte, Chagall, Monet, Renoir oder Matisse. Und Eisenmann selbst ist mit ihren komplexen Narrativen, die von der Figur gepaart mit abstrakten Elementen zehren, schon Vorbild für die nachrückende Generation an Malerinnen und Malern. Auch thematisch spannt Eisenman einen weiten Bogen, indem sie auf Elemente der Mythologie, wie etwa in Achilles Heel (2014), der Populärkultur oder der Kunstgeschichte bis hin zu Pornografie verweist. Immer wieder finden sich auch Sujets aus ihrer eigenen Biografie sowie Anspielungen auf gesellschaftspolitische Themen.
Text aus der kunst:art 57
Nicole Eisenman. Dark Light
14.9. – 5.11.2017, Wiener Secession
Friedrichstr. 12, A-1010 Wien
Tel.: +43-1-5875307
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 9,50 €, erm. 6 €
www.secession.at
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