von Ninja Elisa Felske //
Die italienische Hochrenaissance brachte Künstlerpersönlichkeiten hervor, die bis heute in der Kunstgeschichte zentral sind: Einer von ihnen war Raffael (1483-1520). Eigentlich Raffael Sanzio da Urbino. Doch man kennt ihn bis heute schlicht unter seinem Vornamen; das stellt seit Jahrhunderten die in seinen nur 37 Lebensjahren erreichte Bekanntheit sicher. Zwar verwaiste Raffael im Alter von 11 Jahren, schon vorher hatte er jedoch von seinem Vater eine erste Malereiausbildung erhalten – so berichten zumindest die Künstlerviten Giorgio Vasaris.
Nach einer Lehrzeit bei Pietro Vanucci (Perugino) im umbrischen Perugia ging er 1504 nach Florenz, wo vor allem die Nachfrage nach seinen Madonnenbildern hoch war. 1508 wurde er von Papst Julius II. nach Rom berufen, um gemeinsam mit Michelangelo und dem Baumeister Bramante am Neubau des Petersdoms zu arbeiten. Nach dem Tod Bramantes übernahm Raffael die Leitung des Baus ab 1514.
Die Wiener Albertina widmet dem Maler aus Urbino nun die erste monografische Ausstellung in Österreich. Sie wird mit 18 Gemälden zum einen Überblick über seine zentralen Schaffensphasen in Umbrien, Florenz und Rom geben. Zum anderen werden jene malerischen Hauptwerke aus diversen Museen Europas mit 130 Zeichnungen kontextualisiert, sodass seine Denk- und Arbeitsprozesse vom Entwurf bis zu der fertigen Komposition detailliert nachvollziehbar gemacht werden. Auf diese Weise nähert sich die Albertina einem Künstler, der wie wenige andere der Vorstellung eines Universalgenies entspricht.
Raffael
29.9.2017 – 7.1.2018, Albertina
Albertinaplatz 1, A-1010 Wien
Tel.: +43-1-534830
täglich 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 21 Uhr
Eintritt: 12,90 €, erm. 7 – 10,50 €
www.albertina.at
Text aus der kunst:art 57
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