Kunstwerk Druckstock

bis zum 13.10.2019 | Museum Lothar Fischer

In seiner neuen Ausstellung “Rote Watte” im Museum Lothar Fischer werden 40 von Gustav Kluges Druckstöcken und Holzdrucken gezeigt. Der durch seine gegenständliche Malerei bekannt gewordene Wahl-Hamburger passt nicht so recht in eine Schublade. Für Kluge “ist Malerei ein umfassender Prozess, ein beobachtender Prozess der Gesellschaft und der Existenz des Einzelnen gegenüber.” 1947 in Wittenberg geboren, studiert er Kunst in Hamburg. Seit 1996 hat er eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe inne.

Seine Arbeiten setzen sich mit Schmerz, Gewalt, Folter, Erniedrigung und mit den Phänomenen des Übergangs von Leben zum Tod auseinander. Er beschäftigt sich mit Kultur- und Zeitgeschichte und der Religion. Auch dies spiegelt sich in seinen Werken. Seine Druckstöcke sind komplizierte eigenständige Werke, von denen oft nur ein Abzug auf Pergamin, Gaze oder Leinwand entsteht. Bauen tut Kluge die oft farbig gefassten Druckstöcke aus alten Dielenböden, Türblättern, Tischlerplatten oder montierten Fundhölzern. Sie haben eine eigene schroffe Schönheit, der man sich nur schwer entziehen kann. Seine Druckwerke sind Unikate, genau wie die Druckstöcke. Oft entstehen keine Druckwerke, sondern der Druckstock selbst wird zum direkten Kunstwerk. So grob sie auch scheinen, so sensibel sind sie doch. Zur Ausstellug erscheint ein umfassender Katalog.

 

Rote Watte – Gustav Kluge. Druckstöcke und Holzdrucke
bis zum 13.10.2019
Museum Lothar Fischer
Weiherstr. 7a
D-92318 Neumarkt i.d.OPf.
Tel.: +49-9181-510348
Mi – Fr 14 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 2 €
www.museum-lothar-fischer.de

Text: Liane Wendt
Bild: Museum Lothar Fischer
Erstveröffentlichung in kunst:art 69