Im 18. Jahrhundert wurde die Schweiz zu einem beliebten Reiseziel von Touristen. Da die Reisenden gern zur Erinnerung ein Andenken von ihren Reisen haben wollten, besonders in Form von Postkarten, Fotos oder Druckgrafiken, stieg die Nachfrage recht flott an. In den 1760er Jahren erfand der Winterthurer Landschaftsmaler, Zeichner und Radierer Johann Ludwig Aberli die handkolorierte Umrissradierung. Die Mischung zwischen Druckgrafik und Aquarell war von Aberli klug gewählt. Sie wurde als „Aberlische Manier“ bekannt und von Künstlern wie Heinrich Rieter und Gabriel Lory weiterentwickelt. Die zauberhaften Blätter wurden schnell zu beliebten und hochbezahlten Souvenirs.
2016 gründete sich auf Initiative des Winterthurers Heinz Fehlmann-Sommer (1919–2015) die Stiftung der Familie Fehlmann , die eine faszinierende Sammlung jener Druckgrafiken besitzt. Heinz Fehlmann-Sommer verfügte in seinem Testament die Gründung der Stiftung. Dessen Vater Heinrich Fehlmann-Richard (1880–1952) hatte die Sammlung über Jahre hinweg mit viel Liebe und Wissen zusammengetragen und den Schwerpunkt auf Ansichten der Schweiz im 18. und 19. Jahrhundert gelegt. Der Sohn bewunderte den Vater für sein Engagement auf diesem Gebiet. Zum 100. Geburtstag des engagierten Sammlers werden die kostbaren Blätter erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ergänzt wird die Schau aus den reichen Beständen des Kunstmuseums Winterthur mit Gemälden und Zeichnungen, die die Schweiz von ihrer schönsten Seite zeigen.
Souvenir Suisse
Meisterblätter aus der Stiftung Familie Fehlmann
21.9.2019 – 2.2.2020
Kunst Museum Winterthur
Reinhart am Stadtgarten
Stadthausstr. 6
CH-8400 Winterthur
Tel.: +41-52-2675162
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 19 CHF, erm. 15 CHF
www.kmw.ch
Bild: Kunst Museum Winterthur
Erstveröffentlichung in kunst:art 70