Formensprache

bis zum 24.7.2022 | Kunstmuseum Villa Zanders

Nein, um Kunst zu machen, dafür geht Inge Schmidt nicht in einen Künstlerbedarfsladen oder bestellt etwas beim einschlägigen Versandhandel, Inge Schmidt macht Kunst aus dem, was rumliegt, was ihr „über den Weg läuft“, was gerade in Griffweite ist. All das verknüpft sie, verformt es, bringt es in einen Zusammenhang, belebt das tote Material, haucht es an und verleiht ihm Seele und Leben.

Inge Schmidt, die in Köln beheimatete Bildhauerin und Zeichnerin, hat dennoch offenbar bei der Wahl des Materials gewisse Vorlieben, auch wenn das, was am Ende dabei herauskommt, noch völlig offen ist. Soweit ihre plastischen Arbeiten, die mal grob, mal filigran erscheinen, aber meist das kleine Format repräsentieren.

In ihren Zeichnungen, die in dieser Ausstellung ebenfalls gezeigt werden, steckt poetische Ausdruckskraft, eine mit Witz und Ironie verbundene Formsuche, aber auch das sich Ergeben in eine schließliche Realität, die sich da auf dem Papier entwickelt, weil es so sein kann, wie es eben sich ergibt.

Diese Vorgehensweise markiert auch die Künstlerbücher von Inge Schmidt. Nur selten zeigen diese sich in der Form, was man geläufig unter einem Buch versteht, meist wird vom Betrachter selbst gefordert, er möge erkennen, dies sei ein Buch, weil das Objekt immerhin, mal zart, mal massiv, die Wahrnehmung einer Anzahl von Seiten vermittelt. Es sind die Möglichkeiten, in denen sich Variationen entfalten, die uns Inge Schmidt fast wie „nebenbei“ offeriert.

 

 

Inge Schmidt. an der Wand und vor und neben
bis zum 24.7.2022
Kunstmuseum Villa Zanders
Konrad-Adenauer-Platz 8
D-51465 Bergisch Gladbach
Tel.: +49-2202-142334
Di + Fr 14 – 18 Uhr, Mi + Sa 10 – 18 Uhr, Do 14 – 20 Uhr, So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 2 €
www.villa-zanders.de

Text: Bence Fritzsche
Bild: Kunstmuseum Villa Zanders
Erstveröffentlichung in kunst:art 85