Experimentelles Crossover

17.3. – 27.8.2023 | Museum Ostwall im Dortmunder U

Er war eine der innovativsten und interessantesten Gestalten des 20. Jahrhunderts: Nam June Paik (1932–2006) zerschlug nicht nur Klaviere, sondern auch klassische Musikstrukturen und Ausstellungsformate. Er wurde wie von selbst zu einem Pionier der Fluxusbewegung und avancierte dann zum „Vater der Videokunst“. Der in Seoul geborene Künstler hatte in Tokyo Musik, Kunstgeschichte und Philosophie studiert, bevor er mit Karlheinz Stockhausen, John Cage oder Joseph Beuys kooperierte und in den 1960er-Jahren mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam machte.

Ab 17. März erinnert das Museum Ostwall im Dortmunder U mit der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ nun an den technisch hoch versierten Koreaner. Der Titel knüpft an Paiks erste Einzelausstellung in der Wuppertaler Galerie Parnass vor sechzig Jahren an, die der Künstler mit „Exposition of Music – Electronic Television“ überschrieben hatte. Hier präsentierte er unter anderem seine Installation „Schallplattenschaschlik“, mit der Besucher – als integrativer Bestandteil des Werks – diverse Stücke sampeln konnten. Die Arbeit stammt aus der beachtlich großen Fluxussammlung des Museum Ostwall und ist auch jetzt wieder zu sehen, neben 100 weiteren Exponaten aus sämtlichen Schaffensphasen. Darüber hinaus wurden Annika Kahrs, Autumn Knight, Aki Onda und Samson Young eingeladen, künstlerische Antworten auf Paiks „Sinfonie for 20 rooms“ von 1961 zu geben.

Nam June Paik: I Expose the Music
17.3. – 27.8.2023
Museum Ostwall im Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse 2
D-44137 Dortmund
Tel.: +49-231-5026087
Di – So 11 – 18 Uhr
museumostwall.dortmund.de

Text: Dr. Julia Behrens
Bild: Museum Ostwall im Dortmunder U
Erstveröffentlichung in kunst:art 90