Fotografien von Seltenheitswert

5.11.2023 – 4.2.2024 | Opelvillen Rüsselsheim

Wohl weltweit kennt man die derben, bisweilen verstörenden Gemälde von der zur Künstler-Ikone stilisierten Frida Kahlo, die auf ihrer eigenen malträtierenden Biografie fußen. Weitaus seltener zu Gesicht bekommt man jedoch Fotografien, welche die Künstlerin zeit ihres Lebens sammelte oder die sie porträtierten. Auch Daguerreotypien und Postkarten des 19. Jahrhun-derts, die sie als Inspirationsquelle nutzte, zählen zu diesem beeindruckenden Bildarchiv. Die Opelvillen zeigen nun 241 von dem Fotohistoriker Pablo Ortiz Monasterio ausgewählte Fotos dieses fotografischen Nachlasses.

Bereits ihr Vater Carl Wilhelm Kahlo und auch ihr Großvater Johann Heinrich Jacob Kahlo waren professionelle Fotografen. Die frühen fotografischen Porträts von Kahlo stammen da-her meist aus der Plattenkamera ihres Vaters.
Die aus der Volkskunst entlehnte so typische Farbgebung ihre Gemälde sucht man zwar me-dial bedingt vergebens in den Schwarzweiß-Fotografien; ihren unverkennbaren Stil, ihre Atti-tüde und ihre Ausstrahlung in der Realität fangen das 1931 von Imogen Cunningham angefer-tigte Foto von Frida Kahlo mit präkolumbianischem Schmuck oder das durch den Vater auf-genommene Familienfoto von 1936, auf dem sich Frida Kahlo – wie nicht selten – im Män-neranzug zeigt, jedoch auf brillante Weise ein.

Auch zählten prominente Fotografen und Fotografinnen wie Gisèle Freund, die Frida Kahlo 1951 dabei abgelichtet hat, wie sie das Porträt ihres Vaters malt, Brassaï, Martin Munkácsi, Tina Modotti, Man Ray oder Nickolas Muray, mit dem sie eine Liaison in New York hatte, zu ihrem künstlerischen wie privaten Umfeld.

Frida Kahlo. Ihre Fotografien
5.11.2023 – 4.2.2024
Opelvillen Rüsselsheim
Ludwig-Dörfler-Allee 9
D-65428 Rüsselsheim
Tel.: +49-6142-835907
Mo – So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
Eintritt: 6 – 10 €, erm. 6 €
www.opelvillen.de

Text: Paula Wunderlich
Bild: Opelvillen Rüsselsheim
Erstveröffentlichung in kunst:art 94