Zeugnisse der Naturwahrnehmung

Carl Friedrich Lessing, Eifellandschaft in der Dämmerung, 1836

Otto Modersohns „Herbstmorgen am Moorkanal“ (1897), Hans Thomas „Mainlandschaft“ von 1890, Carl Schuchs 1885/86 entstandenes Gemälde „Äpfel auf Weiß (Stillleben mit Wasserflasche und 7 Äpfeln)“,  Louis Aimé Japys Ölbild „Vaches au bord de la rivière“ (1880) stehen in einem spannungsvollen Dialog mit den Bronzen „Lesende Mönche“ (1932) von Ernst Barlach und „Eos“ (1934) von Gerhard Marcks. Willkommen in der Ausstellung „Vom Wesen der Natur. Zwei Jahrhunderte empfundener Kunst“, die nun im Neu-Ulmer Edwin Scharff Museum seltene Einblicke in eine bemerkenswerte Privatsammlung gewährt. Gezeigt werden Kunstwerke, die der Bremer Sammler Andreas Gerritzen in den letzten 25 Jahren zusammengetragen hat. Schwerpunkte seiner Sammlung bilden Landschaftsmalerei und Stillleben vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Gerritzens Sammelgebiet beginnt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Landschaftsmaler selbstbewusst die Vormachtstellung der Historienmalerei in Frage stellen, ihre Ateliers verlassen und die Natur unter freien Himmel studieren. Camille Corot und Charles-François Daubigny – Protagonisten der Schule von Barbizon – sind ebenso in der Ausstellung vertreten wie Max Liebermann, Carl Spitzweg oder Peter Burnitz. Zwischen den Bemühungen um eine wahrhaftige Schilderung der Moorlandschaft und einer allgemeingültigen Aussage über die charaktervolle Stimmung einer Landschaft changieren auch die Werke Otto Modersohns. Einzelne Werke zeitgenössischer Künstler erweitern zudem den Blick auf die Landschaftsmalerei.

Vom Wesen der Natur. Die Sammlung Andreas Gerritzen>
28.10.2023 – 1.4.2024
Edwin Scharff Museum
Petrusplatz 4
D-89231 Neu-Ulm
Tel.: +49-731-70502555
Di  i 13 – 17 Uhr, Do  r 13 – 18 hr, Sa + o 10 – 18 hr
Eintritt: 5 €, erm. 4 €
www.edwinscharffmuseum.de

Text: Stefan Simon
Bild: Edwin Scharff Museum
Erstveröffentlichung kunst:art 94