Paul Floras Vermächtnis
Der Grafikwettbewerb für Künstlerinnen und Künstler aus Österreich oder Südtirol wurde 1952 auf Initiative des großen österreichischen Grafikers Paul Flora ins Leben gerufen und findet seitdem alle zwei Jahre statt. Bei dieser 38. Ausgabe wurden 443 Werke eingereicht, so viele wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Zwölf Preisträger und vier vom Land Tirol angekaufte Werke wurden von einer Jury bestehend aus Kunstexperten aus Deutschland, Österreich und Südtirol ausgewählt. Neben diesen neuen Werken, die einen Einblick in die kreative Innovation der Arbeiten auf Papier von Künstlern „unter österreichischem Einfluss“ geben, sind auch Arbeiten von früheren Preisträgerinnen wie Martha Jungwirth und Maria Lassnig zu sehen. Die Ausstellung wird von einem 500-seitigen Katalog begleitet, der nicht nur als Kunstwerk, sondern auch als unschätzbares Nachschlagewerk für österreichische Künstlerinnen und Künstler seit dem zweiten Weltkrieg fungiert.
Die Arbeiten werden in Räumen präsentiert, die in gedämpften, kühlen Blau- und Grautönen gestrichen sind und die Ausstellungsbesucher dazu einladen, innezuhalten und sich Zeit zu nehmen, um die Subtilität der grafischen Kunst zu entdecken. Die Größenbeschränkung auf maximal 1,5 mal 1,5 Meter und die Zweidimensionalität des Formats schaffen einen sanften Rhythmus und eine übergreifende Harmonie, die es den Betrachtenden ermöglicht, über universelle Prinzipien der westlichen Kunst und Kunstgeschichte wie Proportion, Schönheit und Noblesse nachzudenken.
38. Österreichischer Grafikwettbewerb
8.12.2023 – 10.3.2024
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Museumstr. 15
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43-512-59489
Di – So 10 – 18 Uh
Eintritt: 9 €, erm. 7 €
www.tiroler-landesmuseen.at
Text: Dr. Renée Gadsden
Bild: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Erstveröffentlichung in kunst:art 95
