Zwischenwelten

bis zum 24.3.2024 I Kunsthaus Kloster Gravenhorst

SEARCHING PERFECT SHAPES

Neun Augmented-Reality-Skulpturen im Park des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst

Kugeln, Quadrate, Dreiecke und weitere geometrische Formen wachsen als abstrakte Skulpturen in ihren Umraum hinein – und doch sieht das Auge des Betrachtenden erst einmal: nichts. Denn die Kunstwerke existieren in einer Zwischenwelt, und der Schlüssel hierzu sind digitale Endgeräte wie Smartphones und Tablets. Auf jenen Bildschirmen sind im Klosterpark des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst neun 3D-Skulpturen mittels Augmented Reality zu entdecken, die das Live-Kamerabild überlagern und sich auf diese Weise in die Umgebung einfügen. In ihrer digitalen Existenz sind die Werke doch klar ortsspezifisch, lassen sich nur an bestimmten Standorten aufrufen und beziehen sich in ihrer Formsprache auf die sie unmittelbar umgebende Natur und Architektur. 

Mit der Ausstellung „SEARCHING PERFECT SHAPES“ streben Michelle Adolfs und Beate Gärtner, die Stipendiatinnen des Projektstipendiums „KunstKommunikation“, ein kreatives und partizipatives Neudenken an, von Skulptur ebenso wie von unserem Umraum, unter Verwendung aktueller Medien wie Virtual und Augmented Reality.

Bereits seit fünfzehn Jahren fördert der Kreis Steinfurt im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst mit „KunstKommunikation“ gemeinschaftsorientierte Kunstprojekte, die von Laienbeteiligung leben und gesellschaftsrelevante Themen aufgreifen. Hierzu passt das Projekt „MyVR_Planet.DA“ der beiden Künstlerinnen perfekt, das von Beginn an das Publikum zur aktiven Teilhabe einlud: So haben Michelle Adolfs und Beate Gärtner den Projektraum als Medienlabor eingerichtet, wo sich Besuchende mit digitalen Techniken vertraut machen konnten. Sie wurden angeregt, Entwürfe für Skulpturen zu erstellen, und nach Orten auf dem Klostergelände befragt, wo die fertigen Skulpturen platziert werden könnten. Auf diese Weise sind Beiträge von Jung und Alt in die Ausstellung eingeflossen.

Die Kunstwerke sind in ihrer abstrakten Formensprache an die Bauhauskunst angelehnt. Auch die verwendete Farbpalette schwarz/weiß, rosa, lila, gelb, orange, rot, hellblau, hellpetrol und grün entspricht den historischen Bauhausfarben aus der Architekturgestaltung. Die Formen weisen glänzende, metallische, matte oder transparente Texturen auf, für die sich die Künstlerinnen beispielsweise vom Sandstein des Klostergebäudes und den Mustern der Kirchenfenster inspirieren ließen.

Treffend somit, dass auf die Ausstellung, die den ersten Werkabschluss der Künstlerinnen im Zuge ihres Kunstprojekts »MyVR_Planet.DA« darstellt, eine weitere Präsentation im Heinrich Neuy Bauhaus Museum in Borghorst folgt. 

Um die Skulpturen erleben zu können, braucht man lediglich ein internetfähiges Smartphone oder Tablet. Die einzelnen Standorte der Skulpturen sind mit einem Schild markiert, das über einen QR-Code verfügt. Wird dieser mit der Kamera gescannt, kann man anschließend den Anweisungen auf dem Schild folgen und die Werke auf verschiedene Arten erleben.

Zudem laden die Künstlerinnen dazu ein, an den einzelnen Stationen vor Ort Fotos und Videos als Bildschirmaufnahmen mit AR zu erstellen und mit ihnen zu teilen – eine neue Weise, den Blick der Rezipierenden auf die Werke besonders ungefiltert den Kunstschaffenden zu spiegeln.

SEARCHING PERFECT SHAPES
bis zum 24.3.2024
DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst
Klosterstr. 10
D-48477 Hörstel
Tel.: +49-2551-694200a
Di – Sa 14 – 18 Uhr, So 11 – 18 Uhr
Eintritt: ?????
www.da-kunsthaus.de

Text: Ninja Elisa Felske
Bild: Kunsthaus Kloster Gravenhorst
Erstveröffentlichung in kunst:art 95