Körperbilder
Zeichnungen, Kupfertiefdrucke, Fotografien und Collagen – aber auch Skulpturen und großformatige Tapisserien, immer wieder Tapisserien: Die US-amerikanische Künstlerin Kiki Smith (* 1954) bedient sich unterschiedlichster Materialien und Medien. Im Arp Museum stehen ihre eindrucksvollen Wandteppiche nun im Zentrum der Ausstellung mit dem passenden Titel „Verwobene Welten“. Bereits Ende der 1970er-Jahre fand Kiki Smith ihre künstlerische Formsprache inspiriert durch ikonische weibliche Positionen wie Louise Bourgeois, Nancy Spero und Eva Hesse. Anfangs dominierten Siebdrucke auf Textil ihr Œuvre und sie reflektierte intensiv den (oft weiblichen) Körper, seine Organe, aber auch die Entdeckung von HIV und kontroverse Themen wie Abtreibung. „Der Körper ist unser gemeinsamer Nenner und die Bühne für unsere Lust und unser Leid“, beschreibt es die Künstlerin.
Seit über zwei Jahrzehnten erweitert sie ihre motivische Palette nun um Naturbilder, die sich zu märchenhaft anmutenden Szenerien fügen, nicht selten bis auf die Schöpfungsgeschichte zurückgehend. Sie entfalten sich auf großformatig gewebten Tapisserien, die sie bemalt, mit Silberfäden durchwirkt und ihnen teils sogar mit Blattgoldverzierungen eine besondere ästhetische und kunsthistorische Dimension verleiht. In den großzügigen Räumlichkeiten des Arp Museums werden diese Monumentalwerke in Dialog treten mit ihren kleinteiligeren Zeichnungen, Drucken und Skulpturen, sodass sich ein tiefgehender Einblick in den künstlerischen Entstehungsprozess offenbart.
Kiki Smith. Verwobene Welten
21.4. – 20.10.2024
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1
D-53424 Remagen
Tel.: +49-2228-942516
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 9 €
www.arpmuseum.org
Text: Ninja Elisa Felske
Bild: Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Erstveröffentlichung in kunst:art 96