Alison Knowles im Museum Wiesbaden

18.09.2024 - 26.01.2025 | Museum Wiesbaden

Alison Knowles, Bean Rolls, 1963-64

Fluxus-Pionierin

Sie war die einzige weibliche Mitbegründerin der Fluxus-Bewegung und doch kennen sie in Europa nur wenige: Die bis heute aktive US-Amerikanerin Alison Knowles (* 1933). Jetzt ist sie nach genau 62 Jahren mit einer großen Retrospektive ins Museum Wiesbaden zurückgekehrt. Dahin, wo sie 1962 im Rahmen der legendären „Fluxus Internationalen Festspiele Neuester Musik“ an mehreren Aktionen teilnahm. Die waren äußerst schräg und schockierten das brave Wirtschaftswunderpublikum mit avantgardistischen Happenings, Sound- oder Sprachkonzerten. So schor zum Beispiel Alison Knowles ihrem Künstler-Ehemann Dick Higgins – begleitet von „Danger Music“, so der Titel der Aktion – in Wiesbaden den Kopf kahl.

Alles geschah, dem Namen Fluxus entsprechend, fließend, flüchtig und intermedial, sprich medienübergreifend. Inspiration bezog die Amerikanerin dabei aus ihrem unmittelbaren, vor allem häuslichen Umfeld. Wie sie durchgehend den Zauber alltäglicher Dinge in Objekte, Collagen und Installationen übertrug und wie sehr sie dabei die Interaktion mit Mitstreitern und Publikum suchte, wird in ihrer Ausstellung im Museum Wiesbaden anschaulich vermittelt. In einigen Räumen umrahmen riesige Fotos von den Performances die jeweiligen Exponate. Zum Beispiel Knowles’ berühmten „Bean Garden“, ein begehbares ebenerdiges Bett aus weißen Bohnen, deren Haptik und „Klang“ neu erlebbar werden. Oder das raumgreifende „Boat Book“, das die Künstlerin ihrem älteren Bruder, einem Fischer auf Long Island, widmete.

Alison Knowles. Retrospektive
bis zum 26.1.2025
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
D-65185 Wiesbaden
Tel.: +49-611-3352250
Di – So 10 – 17 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
Eintritt: 12 €, erm. 9 €
www.museum-wiesbaden.de

Text: Dr. Julia Behrens
Bild: Museum Wiesbaden
Erstveröffentlichung in kunst:art 101