
Das Ablesen der Zukunft
Es kann eine zweidimensionale Zeichnung sein, ein dreidimensionales Objekt, die in einem Zusammenhang stehen. Welcher das ist, das zu beantworten bleibt oft dem Zuschauer überlassen, seiner Vorstellungskraft und seinen Assoziationsfähigkeiten. Wenn nämlich ein Ausschnitt so oder gerade umgekehrt zusammenpasst, kann es Zufall sein. Oder Absicht. Wie bei der Architektin und Künstlerin Monika Supé, die sich seit Langem im Experimentierfeld verschiedener „Enigmen“ bewegt, um sie in vielen möglichen künstlerischen Darstellungsweisen und Deutungen zu untersuchen. Einige können in einem dialektischen Verhältnis stehen – ein Objekt zu einer Zeichnung oder auch umgekehrt. Das bedeutet, dass die Verbindung eine gewisse Parallelität zeigt, die sich entschlüsseln lässt.
Es kann aber ganz anders kommen: Die mögliche Verbindung ist auf die eine oder andere Weise verschlüsselt, so dass sie sich erst dann offenbart, wenn eines der Elemente enträtselt werden kann. Es gibt aber Sachverhalte, die sich nicht enträtseln lassen, man spricht also von einem Enigma: „Ist die Zeit linear?“ Wenn ja, dann könnten wir auf einer Zeitachse Folgerungen in der Zukunft (und selbstverständlich auch in der Vergangenheit) ablesen – was jedoch nicht möglich ist. Dieses Enigma bleibt bestehen, egal, welche technischen Hilfsmittel wir zur Hand haben. Diese Frage aber künstlerisch zu stellen (und zu beantworten), partizipiert an jenen Enigmen, die die Künstlerin und Architektin Monika Supé in ihrer Ausstellung stellt: sehr spannend, wie etwa die Frage, ob die Zukunft Einfluss auf die Vergangenheit hat.
Enigmata
14.3. – 25.4.2025
Galerie Sammlung Amann
Schwabstr. 69/1
D-70197 Stuttgart
Tel.: +49-711-39685457
Mi – Fr 13 – 17 Uhr, Do 13 – 19 Uhr
Eintritt frei
www.galerie.sammlungamann.com