
Rückkehr des Fabelhaften
Julian Göthe sagt über seine Einzelausstellung in Wien: „Die Schlüsselwörter sind die erotische Aufladung von Objekten, Widersprüche, schwankende Machtstrukturen, Dekoration … und flackerndes Licht“. Der Künstler wird in der Ausstellung, die er „Sala dei Giganti“ nennt, eine neue Skulptur, Gipsreliefs und Zeichnungen, die alle durch eine Szenografie aus Seilen verbunden sind, präsentieren.
Sein zentraler Ausgangspunkt ist der Palazzo del Te (Giulio Romano, 1525–1535) in Mantua, den Göthe einen „manieristischen Lustpalast“ nennt. Für ihn repräsentiert er monumentale Macht, spielt aber gleichzeitig mit seiner eigenen Dekonstruktion von architektonischen und künstlerischen Ordnungssystemen und Traditionen. Die Sala dei Giganti (Halle der Giganten), die als wiederkehrendes Motiv in den illusionistischen Fresken auftaucht, die Romano in siebenundzwanzig Räumen des Palastes malte, ist eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für Julian Göthes Skulpturen und Seilzeichnungen. Ein wichtiges Werk in der Ausstellung ist eine großformatige Metallskulptur, die als Vermittlerin zwischen den einzelnen Arbeiten fungiert. Alle von Göthe geschaffenen und im Galerieraum aufgestellten Elemente sollen sich zu einem Netzwerk aus formalen, konzeptionellen und emotionalen Verbindungen verdichten, „das zwischen Illusionismus und Theatralik oszilliert, wo sich Dreidimensionalität und Flachheit überschneiden und auflösen“.
Julian Göthe
19.3. – 9.5.2025
Charim Dorotheergasse
Dorotheergasse 12
A-1010 Vienna
Tel.: +43-1-5120915
Di – Fr 11 – 18 Uhr, Sa 11 – 14 Uhr
Eintritt frei
www.charimgalerie.at