
Strenge Führung eines Stifts
Der Schweizer Künstler Camille Graeser (1892–1980) liebte die klare, schnörkellose Linie, die kennzeichnend für sein Gesamtwerk wurde. Schon früh fand er Gefallen an der stark abstrakten Malerei. Camille Graeser erlernte den Beruf des Schreiners und ging 1911 nach Stuttgart, wo er die Fachklasse für Möbelbau und Innenarchitektur an der Königlichen Kunstgewerbeschule besuchte. Zwei Jahre später wurde er Meisterschüler bei Bernhard Pankok. 1917 eröffnete er in Stuttgart ein Atelier für Innenarchitektur, Werbegrafik und Produktgestaltung. Der aufkommende Nationalsozialismus erschwerte ihm das Leben und Arbeiten. 1933 kehrte er in die Schweiz zurück. Als Designer bekam er nicht genügend Aufträge, sodass er sich der bildenden Kunst zuwandte. Camille Graeser zählte ab 1950 mit Max Bill, Verena Loewensberg oder Richard Paul Lohse zu den wichtigsten Vertretern der konkreten Kunst in der Schweiz. Deren strenge Linienführung und kräftige satte Farben begeistern bis heute.
Der Gestaltung blieb Graeser trotzdem treu, denn zwischen 1925 bis 1975 entstanden Entwürfe für Dekorations- und Kleiderstoffe, Halstücher, Strickwaren, Tapeten und Möbel für den eigenen Haushalt und bekannte Manufakturen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Papierarbeiten, Fotos und persönliche Notizen, die in Themen gegliedert sind. Die teils bisher nicht in der Öffentlichkeit gezeigten Arbeiten ermöglichen einen einmaligen Blick in die Arbeitsweise und Gedankenwelt des Designers, Innenarchitekten und Künstlers.
Camille Graeser. IHR camille graeser
21.3. – 24.5.2025
Von Bartha
Kannenfeldplatz 6
CH-4056 Basel
Tel.: +41-61-3221000
Di – Fr 14 – 18 Uhr, Sa 11 – 16 Uhr
Eintritt frei
www.vonbartha.com