Fragil und stark zugleich
Bedächtig äußert sich Christiane Löhr, hört man sie in einem Interview über ihr Werk sprechen. So wie sie ihre Worte zu wählen scheint, ruhig und besonnen, wirken auch ihre Arbeiten. Wandinstallationen, die mit vielen Fäden an Nägeln verankert, sich doch nicht kreuzend, durch den Raum ziehen. Ein Pusteblumenteppich, welcher noch während die Blüten zu waren gesammelt und geschüttet wurde, um sich schließlich im Rahmen der Ausstellung auf beeindruckende Weise zu entfalten. Der Teppich als lebendiges Kunstwerk. Einzigartig und vergänglich.
All dies muss besonnen geplant und achtsam durchgeführt werden. Die Künstlerin pendelt zwischen Italien und Köln, bringt die Natur in die Großstadt und ist Botschafterin des Natürlichen. Ihre Skulpturen aus Pflanzenmaterialien sind flüchtig und nahbar zugleich. Sie wirken zart und sind doch tragend stark, so dass selbst beeindruckend große Installationen halten, obwohl sie aus Blüten bestehen. „Die Arbeit ist so fragil, wie sie aussieht“, beschreibt die Künstlerin. Und das Werk hat etwas Einmaliges, Vergängliches an sich. So kann der Pusteblumenteppich, ausgestellt in „Symmetrie des Sachten“, nirgends sonst aufgebaut werden, da die Saison um ist, es kein Material mehr zum Auffüllen oder neu Inszenieren gibt. Die organischen Elemente wie Flugsamen, Pflanzenstängel, Kletten, Baumblüten oder Pferdehaar, welche die Bildhauerin als Konstruktionsmaterial für ihr einzigartiges, berührendes Werk nutzt, sind nun bis Juni im Museum Lothar Fischer zu bestaunen.
Christiane Löhr. Kosmos und Kontext
2.3. – 22.6.2025
Museum Lothar Fischer
Weiherstr. 7 a
D-92318 Neumarkt i.d.OPf.
Tel.: +49-9181-510348
Mi – Fr 14 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 2 €
www.museum-lothar-fischer.de
