Solinger Künstlerkolonie im Museum Villa Stahmer

18.5. – 29.7.2025 | Museum Villa Stahmer

Bettina Heinen-Ayech, Das Mahouna Massiv in Algerien, 1992

Farbenfrohe Landschaften

Auch in Solingen, der Stadt der Klingen und Messer, gab es nach dem Zweiten Weltkrieg eine Künstlerkolonie. Sie konnte sich zwar von der Bekanntheit her nicht mit den Künstlerkolonien von Anfang des 20. Jahrhunderts in Worpswede oder Ahrenshoop messen, aber insbesondere regional hat sie für ein beachtliches Echo gesorgt. Sie versagten sich der Abstraktion und blieben, gegen den Trend der Zeit, gegenständlich. In der Tradition der Pleinairmalerei malten sie draußen das, was sie dort sahen, und ließen das jeweils gegenwärtige Licht in ihre Werke einfließen. Solingen und dort das „Schwarze Haus“, ein bereits seit den 1920er-Jahren bekannter Künstlertreff, blieb stets ihr Ausgangspunkt für zahlreiche Reisen quer durch Europa bis hin nach Nordafrika.

Im Museum Villa Stahmer sind nun drei der damaligen Künstler zu sehen: Erwin Bowien (1899–1972), Amud Uwe Millies (1932–2008) und die wohl bekannteste Malerin der Solinger Künstlerkolonie Bettina Heinen-Ayech (1937–2020). Die Ausstellung zeigt Werke von den Reisen der Künstler, ihre Eindrücke und Erlebnisse und natürlich, der Art der Malerei entsprechend, die Lichteinflüsse auf die Bilder. Es sind kraftvolle Bilder voller Farbe und leuchtender Landschaften, die für diese Epoche fast ein wenig aus der Zeit gefallen wirken. Doch gerade das macht die Bilder interessant: Nicht alles aus der Zeit ist aus dem gleichen Guss. Einige treten dem Stil der Zeit entschlossen entgegen und malen so, wie sie es möchten. Eine Karriere, zudem als Frau, wurde dadurch in den 1950er- und 1960er-Jahren nicht leichter.

Sehnsucht nach Ferne. Die Solinger Künstlerkolonie
18.5. – 29.7.2025
Museum Villa Stahmer
Carl-Stahmer-Weg
D-49124 Georgsmarienhütte
Tel.: +49-5401-40755
Di + Do 9 – 12 und 15 – 18 Uhr, So 10 – 13 und 15 – 18 Uhr
Eintritt frei
www.fk-villastahmer.de