Performance – eine Retrospektive. 60 Jahre Performance in der Schweiz im Museum Tinguely

bis zum 28.1.2018 | Museum Tinguely

Massimo Furlan, Blue Tired Heroes, 2017, auf der Grossen Méta-Maxi-Maxi-Utopia, 1987 von Jean Tinguely, Performance. Foto: Daniel Spehr.

 

von Paula Wunderlich //

 

Die aktuellen Ausstellung im Museum Tinguely widmet sich der divergenten und vielschichtigen künstlerischen Entfaltung der Performance, die ihre Ursprünge in den 1960er Jahren findet. Als medialer Hybrid, bestehend aus Tanz, Gesang, Theater, Skulptur oder darstellenden Handlungsformen, ist die Performance eine der wichtigsten künstlerischen Ausdrucksformen unserer Zeit sowie mehrerer Generationen zuvor. Daher blickt das Museum Tinguely mit seiner Schau „60 Jahre Performance in der Schweiz” auf verschiedene Jahrzehnte und Künstler sowie die Entwicklung der performativen Künste und fokussiert sich dabei auf künstlerische Positionen aus dem eigenen Land.

Das Ephemere der inszenierten Ereignisse einer Performance richtet sich seit jeher zunächst gegen das statische ausstellbare Kunstwerk und somit gegen einen Waren- und Werkcharakter von Kunst. Jean Tinguelys frühe Arbeiten wie „Homage to New York“ von 1960, das er gemeinsam mit Robert Rauschenberg und Billy Klüver im Skulpturengarten des Museum of Modern Art realisierte – das erste sich selbst zerstörende Kunstwerk – oder „Study for an End of the World No. 2“ (1962), eine skulpturale Assemblage, die sich in der Wüste Nevadas in Rauch auflöst, sind epochal für die Aktions- und Performancekünste. Einen historisch weiten Rahmen spannt die Ausstellung, indem sowohl die einstigen Pioniere wie Urs Lüthi, Daniel Spoerri oder Anna Winteler als auch zeitgenössische Künstler wie Alexandra Bachzetsis, San Keller, Florence Jung oder Anne Rochat repräsentiert werden. Gezeigt werden von mehr als 55 Künstlerinnen und Künstlern, neben den Performances selbst, auch Fotografien, Zeichnungen, Videos und Objekte, die allesamt zwischen Dokumentation und konstitutivem Bindeglied des eigentlichen Kunstwerks oszillieren.

 

PerformanceProcess
60 Jahre Performancekunst in der Schweiz
bis zum 28.1.2018, Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1, CH-4002 Basel
Tel.: +41-61-6819320
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 18 CHF, erm. 12 CHF
www.tinguely.ch

 

Text aus der kunst:art 58

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