Quo vadis?

19.11.2022-05.03.2023 | Wilhelm-Hack-Museum

Manchmal liegen die Themen einfach so auf der Straße; man muss sich nur bücken und sie aufheben. So auch hier: Zahllose Künstlerinnen und Künstler haben sich mit der Straße beschäftigt. Eine systematische Auseinandersetzung mit der Kunst, die die Straße abbildet, und mit jener, die in ihr stattfindet, ist überfällig. Wer kennt sie nicht, die Bilder, die in den 1920er- und 1930er-Jahren das Elend in den Straßen Berlins zeigten? Oder die in anonymen Straßen gelegenen Diners von Edward Hopper? Straßen sind die anonymen Wege der Stadtbewohner und die Orte der zufälligen Begegnungen. Was könnte künstlerisch noch reizender sein?

Astrid Ihle, die Ausstellungskuratorin des Museums, hat „Street Life“ in sechs Bereiche unterteilt. Beginnend mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts werden Künstler wie George Grosz und Ernst Ludwig Kirchner gezeigt („Representing the Street“). Anschließend warten die goldenen Jahre der 1920er- und 1930er-Jahre in „Documentig the Street“. „Performing the Street“ behandelt Kunst, die aktiv im öffentlichen Raum stattfindet, wie zum Beispiel die Performances von Valie Export. Die Ausstellung begrenzt sich nicht innerhalb der Mauern des Museums, sondern erweitert sich in die Straßen Ludwigshafens hinaus mit einem Street-Art-Projekt. Street Art wird im Bereich „Writing the Street“ zusammengefasst. „Reading the Street“ umfasst Reisetagebücher und straßenbezogene Konzeptkunst, wohingegen „Dissolving the Street“ von der Straße als Ort der Demokratie berichtet.

Street Life. Die Straße in der Kunst von Kirchner bis Streuli
bis zum 5.3.2023
Wilhelm-Hack-Museum
Berliner Str. 23
D-67059 Ludwigshafen am Rhein
Tel.: +49-621-5043045
Di – Fr 11 – 18 Uhr, Do 11 – 20 Uhr, Sa + So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 7 €
www.wilhelmhack.museum

Text: Christian Corvin
Bild: Wilhelm-Hack-Museum
Erstveröffentlichung in kunst:art 89