von Dieter Begemann //
In der großen Tradition der Kunstvereine in Deutschland steht auch derjenige in der Seestadt Bremerhaven, der seit 1964 über ein eigenes Haus für Wechselausstellungen verfügt, das mit dem angeschlossenen Kabinett für aktuelle Kunst der Moderne in allen Schattierungen eine Bühne bietet. Die bespielt jetzt Reinhold Budde, Jahrgang 1950. Der in Bremen lebende Künstler hatte zunächst einmal Schriftsetzer gelernt, woran sich Ausbildungen in Layout-Technik und Design sowie schließlich ein Kunststudium in Barcelona anschlossen. Aber mindestens ebenso wichtig wie diese vielseitige Ausbildung waren für Budde immer die weiten und ausgedehnten Reisen, die ihn vor allem durch Asien führten. Und vielleicht hat er dort, beim Erlebnis asiatischer Kultur vor Ort, auch die Bedeutung der Konzentration kennen gelernt, einer Konzentration, die er freilich für sein eigenes künstlerisches Schaffen mit westlichen Einflüssen verschmolz.
Hier ist die Minimal Art zu nennen, die geometrisch abstrakten Farbflächen, die Serialität, der nur durch geringste Abweichnungen Lebendigkeit eingehaucht wird. Allemal wird ein genauer Blick gefordert wie auch gefördert. Da entdeckt man denn auch, dass Buddes minimalistische Werke durchaus Entwicklungspotential haben. Lange Zeit nur auf Schwarz beschränkt – der Künstler ist übrigens auch ein Könner an der großen Druckerpresse –, verwendet er seit einiger Zeit auch kräftige Farben, immer aber in flächigem, unmoduliertem Auftrag, konsequenterweise gern per Industrielack.
Reinhold Budde. Plattform
12.11. – 31.12.2017, Kunsthalle Bremerhaven
Karlsburg 4, D-27568 Bremerhaven
Tel.: +49-471-9586106
Di – Fr 11 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 4 €, erm. 2 €
www.kunstverein-bremerhaven.de
Text aus der kunst:art 58
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