Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler waren leidenschaftliche Sammler. Der Augenarzt und die gelernte Malerin aus Winterthur lebten mit und für die Kunst. Zunächst freundeten sie sich mit Schweizer Künstlern an – mit Ferdinand Hodler, Giovanni Giacometti, Cuno Amiet und Félix Vallotton. Letzterer führte sie dann in seinen Freundeskreis in Paris ein, wo sie unter anderem Pierre Bonnard und Henri Matisse kennenlernten.
Zwischen 1906 und 1936 bauten die Hahnlosers eine beachtliche Sammlung auf, die nicht nur Werke von berühmten Vertretern der klassischen Moderne, sondern auch von deren Wegbereitern – wie den Impressionisten – umfasste. Beeinflusst von den Reformbewegungen der Jahrhundertwende war es dem Ehepaar wichtig, die Welt durch die Kunst zu sehen und zu verstehen. Sie präsentierten die hochkarätigen Arbeiten in ihrer Villa Flora, die sie als privates „Lehrmuseum“ ansahen, begeisterten Familie und Freunde und setzten mit Schenkungen an Museen Impulse für den Aufbau moderner Sammlungen.
Unter dem Titel „Van Gogh, Cézanne, Matisse“ zeigt die Albertina in Wien in diesem Herbst nun achtzig Gemälde und Skulpturen aus der Sammlung Hahnloser. Ergänzt werden die Werke durch zwanzig Exponate aus hauseigenem Bestand. Die Villa Flora – seit 1995 mit einem Großteil der Erwerbungen des Schweizer Ehepaars öffentlich zugänglich – ging 2018 als Schenkung an den Kanton Zürich. Sie wird zurzeit renoviert und kann als Dependance des Kunst Museums Winterthur 2023 wieder Publikum empfangen.
Van Gogh, Cézanne, Matisse. Die Sammlung Hahnloser
27.8. – 15.11.2020
Albertina
Albertinaplatz 1
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-534830
Täglich 10 – 18 Uhr
Eintritt: 16,90 € , erm. 11,90 – 12,90 €
www.albertina.at
Text: Julia Behrens
Bild: Albertina
Erstveröffentlichung in kunst:art 75
