Das Tor zur Welt

2.10.2020 – 24.1.2021 | Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen

Eigentlich ist sie ein praktikables Ding: die Tür. Sie verbindet Innen und Außen, kann verriegelt, geschlossen, leicht oder weit geöffnet sein. Gleichzeitig ist sie symbolisch aufgeladen und löst auf dieser Ebene unterschiedliche Assoziationen aus. Gerade in der Literatur, im Film und in der bildenden Kunst besitzt die Tür eine psychologische Dimension, verweist auf Lebensgeschichten, Geheimnisse oder Verbrechen und erzeugt in ihrer Trennfunktion Spannung.

In diesem Herbst widmet die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen der Tür als Motiv in der zeitgenössischen Kunst eine umfangreiche Ausstellung mit dem sinnigen Titel „Keine Schwellenangst!“. Tatsächlich hat das Thema während des Lockdowns eine ungewöhnlich scharfe Kontur bekommen. Da befanden sich Leiterin Isabell Schenk-Weininger und ihr Team mitten in den Vorbereitungen.

Zu sehen sind Zeichnungen, Gemälde, Fotos, Filme, Skulpturen und Installationen von rund zwanzig namhaften Künstlerinnen und Künstlern: Zum Beispiel spröde anmutende Schließfachtüren von Thomas Demand, eine gespenstisch beleuchtete Toilettentür von Ilya Kabakov, surrealistisch aneinandergereihte Zimmertüren von Patrick Hughes oder der zugenagelte Eingang eines verwaisten Hauses von Sebastian Nebe. Unheimlich wird es auch in Trine Søndergaards verlassenem, menschenleerem Raum mit angelehnter Wohnungstür, bitter nüchtern dagegen angesichts fest verschlossener Anstaltstüren bei Ben Willikens.

 

 

Keine Schwellenangst! Die Tür als Motiv in der Gegenwartskunst
2.10.2020 – 24.1.2021
Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Hauptstr. 60-64
D-74321 Bietigheim-Bissingen
Tel.: +49-7142-74483
Di – Fr 14 – 18 Uhr, Do 14 – 20 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
galerie.bietigheim-bissingen.de

Text: Julia Behrens
Bild: Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
Erstveröffentlichung in kunst:art 75