Erfolgreich und unabhängig

5.12.2021 – 24.4.2022 | Kunstmuseum Ahrenshoop

Sie lebte lange in Paris, war als erfolgreiche Malerin um 1900 fest in der Kunstszene Berlins verankert und stellte vielfach in Deutschland sowie im Ausland aus. Dennoch geriet Elisabeth von Eicken (1862–1940) – wie so viele Künstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts – weitgehend in Vergessenheit. Erst in jüngerer Zeit rücken ihre betörenden Landschaftsbilder wieder ins Blickfeld von Experten und Sammlern.

Nun widmet das Kunstmuseum Ahrenshoop der talentierten Impressionistin unter dem Titel „Die Eicken – oder: Malen gegen männliche Vorurteile“ eine umfangreiche Ausstellung. Darüber hinaus erscheint im Dezember eine Monografie, deren Quellenmaterial, wie zum Beispiel Fotos und Lebensdokumente, die Schau bereichert.

In Ahrenshoop, wo Elisabeth von Eicken zu den wichtigsten Vertreterinnen der dortigen Künstlerkolonie zählte, blieb ihr Werk in privaten Sammlungen sowie im Besitz der Gemeinde und eines Förderkreises präsent. Immer wieder hielt sie die Landschaft in und um das Ostseedorf auf dem Darß fest und ließ sich dort 1894 ein stattliches Atelierhaus errichten. Zusammen mit Kolleginnen wie Anna Gerresheim, die die Gegend noch vor „Gründer“ Paul Müller-Kaempff entdeckt hatte, setzte sie sich selbstbewusst gegen die männliche Dominanz in der Kolonie durch. Leider gingen ihre von öffentlichen Sammlungen und Museen angekauften Arbeiten während des Zweiten Weltkriegs verloren. Vermutlich trug auch das zum Vergessen bei.

 

 

 

 

„Die Eicken“ oder Malen gegen männliche Vorurteile
5.12.2021 – 24.4.2022
Kunstmuseum Ahrenshoop
Weg zum Hohen Ufer 36
D-18347 Ostseebad Ahrenshoop
Tel.: +49-38220-66790
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 4 – 5 €
www.kunstmuseum-ahrenshoop.de

Text: Dr. Julia Behrens
Bild: Kunstmuseum Ahrenshoop
Erstveröffentlichung in kunst:art 82