Der Impressionismus gehört zu den Dauerlieblingen des Publikums: Was die (vornehmlich) französischen Künstler damals am Ende des 19. Jahrhunderts schufen, hat noch heute die Kraft, ein breites Publikum zu verzaubern. Der Beweis: Die Sammlung Langmatt gibt jetzt, vor einer sanierungsbedingten Museumsschließung (2024–25), noch einmal die Gelegenheit, Glanzstücke dieser Richtung in dem so besonderen, privaten Ambiente der vormaligen Fabrikantenvilla zu erleben. Das Sammlerpaar Sidney und Jenny Brown entdeckte für sich den Impressionismus, lange bevor er allgemeinen Museumsrang erklommen hatte: Schon zwischen 1908 und 1919 trugen sie den größten Teil ihrer Kollektion zusammen. Der Vorteil des privaten (und finanziell gut ausgestatteten) Sammelns war, dass die Browns ohne Rücksichtnahme auf anerkannte kunsthistorische Bewertungen und allgemeine Geschmäcker agieren konnten.
Der kultivierte eigene Geschmack als Leitschnur, das reichte: Die Sammlung im heutigen Museum Langmatt – gut erreichbar im Dreieck zwischen Basel, Zürich und Bern – enthält alle großen Namen des Impressionismus (Monet, Pissarro, Sisley oder Renoir) und öffnet sich auch auf die Folgegeneration der Postimpressionisten wie Gauguin und dem schon in die Abstraktion herüberleitenden Cézanne, von dem es in Baden ein großartiges Spätwerk gibt. Auch die Vorläufer sind präsent (Corot, Boudin) wie auch als ganz eigener charmanter Exkurs die venezianische Kunst des 18. Jahrhunderts.
Forever Young. Die bedeutendsten Bilder der Langmatt
bis zum 10.12.2023
Museum Langmatt
Römerstr. 30
CH-5400 Baden
Tel.: +41-56-2008670
Di – Fr 14 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 12 CHF, erm. 10 CHF
www.langmatt.ch
Text: Dieter Begemann
Bild: Museum Langmatt
Erstveröffentlichung in kunst:art 93