Charakteristisch für das Schaffen des 1953 geborenen Künstlers Mario Reis ist die von ihm initiierte Eigendynamik von elementaren Kräften unter Mitwirkung vielfältiger Medien, die er aktiv an dem kreativen Gestaltungsakt teilhaben lässt. Seine Naturaquarelle, auf Keilrahmen aufgespannte Baumwolltücher, tragen nach einigen Tagen Bearbeitungszeit im fließenden Gewässer die Hinterlassenschaften der Flüsse – natürliche Pigmente und Sedimente aller Art. Um das Element Wasser geht es auch bei Willy Lucas (1884–1918) in seiner 1913 gemalten Ansicht einer Meeresbucht.
Zwei ganz unterschiedliche künstlerische Positionen, die aktuell in der Städtischen Galerie Paderborn das überaus breite Spektrum der Erscheinungsvielfalt des Wassers markieren. Die facettenreiche Ausstellung ist ein Beitrag zum Gemeinschaftsprojekt „Panta Rhei – Wasser bewegt“ aller städtischen Museen Paderborns. In der Ausstellung „Zirkulation“ wird der Fokus auf „Wasser als Motiv, Metapher und Material in der Kunst“ gelegt. So wird Wasser in den Gemälden von Annette Zumkley und Torsten Ueschner zu einer Bewegung in satter Farbe und die Arbeit „rette sich wer kann“ von Christiane Möbus, zwei beladene Rettungsboote, hat eine politische Konnotation. Ähnlich wie Mario Reis lässt auch Markus Wirthmann in seinen Salzbildern das flüssige Material für sich arbeiten. Den Klimawandel thematisiert schließlich Nezaket Ekici in der Installation „Pars pro Toto“. Ein Eisblock wird mittels Wasserkocher und Dampfbügeleisen zum Schmelzen gebracht.
Panta Rhei. Wasser bewegt (in 5 Museen)
bis zum 21.1.2024
Städtische Galerie in der Reithalle
Im Schloßpark 12
D-33104 Paderborn
Tel.: +49-5251-8811076
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt frei (Spende)
www.paderborn.de/museen
Text: Stefan Simon
Städtische Galerie in der Reithalle
Erstveröffentlichung in kunst:art 94
